Wenn Menschen leiden – sterben.

Sag mir, wie kann ich mich glücklich und sorglos nennen, wenn Menschen, die mit mir die gleichen Werte, die gleichen Ziele und die gleiche Liebe zum Herrn teilen leiden und sterben.
An Bomben, Drohnen, Waffen – an dem Schweigen der anderen Menschen, welche was ändern könnten.

Sag mir, wie kann ich nicht weinen, nicht die Nächte auf bleiben und das Brennen in meiner Brust versuchen mit den Worten Gottes zu mildern, wenn es Menschen gibt, deren Augen eine Geschichte voll Ungerechtigkeit erzählen.

Sag mir, wie kann ich vernünftig sein, mein Herz, meine Seele, meine Gedanken zügeln, und diese vor Wut rein halten, wenn andere Menschen gutes dabei empfinden, Kinder, Frauen, Alte… Menschen zu töten?

Sag mir, wie können wir uns Sorgen darüber machen, welchen Film wir sehen, wo wir das Spiel schauen und ob dafür Süßigkeiten im Schrank sind,
wenn sie leiden.
Wenn Kinder leiden. Wenn Menschenrechte mit Füßen getreten werden, und die Machthaber der Ungerechtigkeiten in Schutz genommen werden.

Sag mir, wie kann ich still bleiben, wenn Weltmächte dabei zu sehen, wie ein Panzer gegen eine Steinschleuder antritt?

Sag mir, wie kann ich ruhig schlafen, wenn ein Kind mit einem Stein Terrorist genannt wird.

Sag mir, mit was soll ich meine Tränen weg wischen, mein Leid mindern, meine Wut in Zaun halten?

Sag mir, oh du Mensch – handelst du deiner Menschlichkeit entsprechend?

Der Wunsch nach Frieden und Gerechtigkeit, welchen ich seit Kindheit in mir trage.
Wohl zu viel verlangt in einer Welt, in der der Tote Mensch mehr Wert ist als der arme, kritische Lebende.

Oh Herr der Welten, oh du Gerechter, der Barmherzige, der Zornige.
Alles Lob gebührt nur Dir. Dir allein dienen wir und Dich allein bitten wir um Hilfe.

So höre unsere Gebete, so höre ihre Gebete und lass dem Leid ein Ende kommen.

Oh Herr, meine Augen geschwollen aus den Nächten die ich weine, weil die Ungerechtigkeit so unerträglich. Doch sie können nicht einmal mehr weinen.

Oh Herr, oh mein Herr, Ya Allah, der Eine, der Ewige, der ohne Anfang und ohne Ende.

Sprich: SEI! Und es soll geschehen.

Ya Allah, mildere die Leiden unserer Geschwister.
Ya Allah, nehme ihnen ihre Last.
Ya Allah, lass ihren Tod einen einfachen, schmerzfreien Tod sein.
Ya Allah, lass sie eingehen in dein Paradies zu deinem Habib‘ nebeneinander, denn niemand hat es mehr verdient.

Ya Allah, schenke uns Einsicht und einen klaren Blick.
Ya Allah, schenke uns Geduld und Ehrgeiz.

Ya Allah, schenke uns Veränderung und Frieden.
Denn Du bist Der Frieden Gebende, Der Frieden Liebende.

4 Gedanken zu „Wenn Menschen leiden – sterben.“

  1. Es sind die Menschen, die Entscheidungen treffen. Entscheiden sie sich für das Schlechte, geschieht das Schlechte; genauso wie andersherum auch.

    Die Frage sollte daher lauten, wie kann ich Menschen davon überzeugen, das Gute zu tun und vom Schlechten zu lassen.

    Außerdem gilt es, die koranischen Verse zu bedenken, in denen davon gesprochen wird, daß Gott die Dschinn und die Menschen nur darum erschaffen hat, daß sie ihm dienen (d.h. es gibt Wesen, die aussehen wie Menschen, aber keine sind), und an anderer Stelle, daß Gott diejenigen auf den rechten Pfad leitet, von denen er es will, und diejenigen in die Irre gehen läßt, von denen er es will. Mit anderen Worten, es gibt Menschen, denen es nicht gegeben ist, ob sie nun wollen oder nicht, den Weg der guten Taten zu beschreiten.

    Nicht, daß ich damit andeuten möchte, nicht beten zu sollen. Nur, reicht das auch wirklich?

    1. Da gebe ich dir absolut und absolut Recht! Danke!
      Nein, das beten reicht nicht, aber wenn man vor dem PC sitzt, Nachts und vor weinen nicht mehr die Nachrichten sehen kann, dann entstehen solche Texte. Aber nein, es reicht nicht! Da hast du Recht.

      1. Also, bitte nicht unterkriegen lassen (auch wenn das jetzt so ein ganz wenig profan klingt) und versuchen, möglichst zu einem Abbild des Guten zu werden und in seinem eigenen Kreis, zu dem man gehört und Zugang hat, Vorbild zu sein. 🙂

        Wegen all der schrecklichen Geschehnisse bleibt nichts anderes als das Gebet, sowohl für die Leidenden wie auch für die Übertreter.

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