Die Liebende.

Die Liebende.

„Das ist mein Fenster. Eben
bin ich so sanft erwacht.
Ich dachte, ich würde schweben.
Bis wohin reicht mein Leben,
und wo beginnt die Nacht?

Ich könnte meinen, alles
wäre noch Ich ringsum;
durchsichtig wie eines Kristalles
Tiefe, verdunkelt, stumm.

Ich könnte auch noch die Sterne
fassen in mir; so groß
scheint mir mein Herz; so gerne
ließ es ihn wieder los

den ich vielleicht zu lieben,
vielleicht zu halten begann.
Fremd, wie niebeschrieben
sieht mich mein Schicksal an.

Was bin ich unter diese
Unendlichkeit gelegt,
duftend wie eine Wiese,
hin und her bewegt,

rufend zugleich und bange,
daß einer den Ruf vernimmt,
und zum Untergange
in einem Andern bestimmt.“

(Rainer Maria Rilke – Band 1 S. 621-622)

Ich sah einen Regenbogen.
Zuletzt davor als Kind.
Das Erste, was mir in den Sinn kam war,
dass ich es teilen möchte – mit Dir.
Und der Genuss dessen nicht vollkommen ist – ohne Dich.

Dass ich drüber laufen möchte,
in die seelenruhige Welt die auf der anderen Seite wartet,
aber nicht allein.
Mit (Dir).

Wohl dem.

Wohl dem.

„Wohl dem, der frei von Sorgen lebt,
Mit goldenen Schätzen auf weitem Besitz,
Den das Prasseln des Regens nicht kümmert
Und nicht das Brechen der Bäume im Wald.

Wohl dem, der niemals gekannt hat
Die Mühsal der hungrigen Jahre,
Einen Vater, grau von Kummer und Tränen,
Eine Mutter, die verlassen weinte.

Aber wohl dem, der durchmessen hat
Den schweren Weg der Mühen und des Kampfes,
Doch aus seines Lebens Not
Stufen bis in Gottes Nähe baut.“

-OscarWilde – ‚Klagelied ertöne – doch siege das Gute.‘

Sein oder Nichtsein.

Sein oder Nichtsein.

„Sein oder Nichtsein; das ist hier die Frage:
Obs edler im Gemüt, die Pfeil und Schleudern
Des wütenden Geschicks erdulden oder,
Sich waffnend gegen eine See von Plagen,
Durch Widerstand sie enden? Sterben – schlafen –

Nichts weiter! Und zu wissen, daß ein Schlaf
Das Herzweh und die tausend Stöße endet,
Die unsers Fleisches Erbteil, ’s ist ein Ziel,
Aufs innigste zu wünschen. Sterben – schlafen –
Schlafen! Vielleicht auch träumen! Ja, da liegts:

Was in dem Schlaf für Träume kommen mögen,
Wenn wir die irdische Verstrickung lösten,
Das zwingt uns stillzustehn. Das ist die Rücksicht,
Die Elend läßt zu hohen Jahren kommen.
Denn wer ertrüg der Zeiten Spott und Geißel,

Des Mächtigen Druck, des Stolzen Mißhandlungen,
Verschmähter Liebe Pein, des Rechtes Aufschub,
Den Übermut der Ämter und die Schmach,
Die Unwert schweigendem Verdienst erweist,
Wenn er sich selbst in Ruhstand setzen könnte

Mit einer Nadel bloß? Wer trüge Lasten
Und stöhnt’ und schwitzte unter Lebensmüh?
Nur daß die Furcht vor etwas nach dem Tod,
Das unentdeckte Land, von des Bezirk
Kein Wandrer wiederkehrt, den Willen irrt,

Daß wir die Übel, die wir haben, lieber
Ertragen als zu unbekannten fliehn.
So macht Bewußtsein Feige aus uns allen;
Der angebornen Farbe der Entschließung
Wird des Gedankens Blässe angekränkelt;

Und Unternehmen, hochgezielt und wertvoll,
Durch diese Rücksicht aus der Bahn gelenkt,
Verlieren so der Handlung Namen. – Still!
Die reizende Ophelia! – Nymphe, schließ
In dein Gebet all meine Sünden ein!“

aus: William Shakespeare – Hamlet
Deutsche Übersetzung von August Wilhelm von Schlegel

Trost.

Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen!

Beim Vormittag [93:1]

und bei der Nacht, wenn alles still ist! [93:2]

Dein Herr hat dich weder verlassen, noch verabscheut. [93:3]

Wahrlich, das Jenseits ist besser für dich als das Diesseits. [93:4]

Und wahrlich, dein Herr wird dir geben und du wirst wohlzufrieden sein. [93:5]

Hat Er dich nicht als Waise gefunden und aufgenommen [93:6],

und dich auf dem Irrweg gefunden und richtig geführt [93:7],

und dich dürftig gefunden und reich gemacht? [93:8]

Was die Waise angeht, so unterdrücke sie nicht. [93:9]

Und was den Bittenden angeht, so fahre ihn nicht an [93:10],

und sprich überall von der Gnade deines Herrn. [93:11]

 

Oh Herr, allein in Deinen Worten finde ich unendlichen Trost und unendliche Seelenruhe, sowie du der Unendliche bist. 

Oh mein Herr, lege Frieden und Licht in unsere Seelen, in unsere Herzen und in unseren Geist. 

Oh mein Herr, allein im Gedenken an Dich findet mein Herz Ruh‘. 

Mein Herr, verwehre mir niemals die Liebe zu Dir.

Denn du bist Der, der die Liebe schuf.

So setze Liebe in mich, um Deiner Willen.  

In tausend Formen…

In tausend Formen...

„In tausend Formen magst du dich verstecken,
Doch, Allerliebste, gleich erkenn‘ ich dich;
Du magst mit Zauberschleiern dich bedecken,
Allgegenwärt’ge, gleich erkenn‘ ich dich.

An der Zypresse reinstem, jungem Streben,
Allschöngewachsne, gleich erkenn‘ ich dich;
In des Kanales reinem Wellenleben,
Allschmeichelhafte, wohl erkenn‘ ich dich.

Wenn steigend sich der Wasserstrahl entfaltet,
Allspielende, wie froh erkenn‘ ich dich;
Wenn Wolke sich gestaltend umgestaltet,
Allmannigfalt’ge, dort erkenn‘ ich dich.

An des geblümten Schleiers Wiesenteppich,
Allbuntbesternte, schön erkenn‘ ich dich;
Und greift umher ein tausendarm’ger Eppich,
O Allumklammernde, da kenn‘ ich dich.

Wenn am Gebirg der Morgen sich entzündet,
Gleich, Allerheiternde, begrüß‘ ich dich;
Dann über mir der Himmel rein sich ründet,
Allherzerweiternde, dann atm‘ ich dich.

Was ich mit äußerm Sinn, mit innerm kenne,
Du Allbelehrende, kenn‘ ich durch dich;
Und wenn ich Allahs Namenhundert nenne,
Mit jedem klingt ein Name nach für dich.“

-Johann Wolfgang von Goethe

ChancenUNgleichheit.

Eine Nachricht an die Bildungspolitik(erInnen): Ihr seid sch…lecht!

Da muss man sich mit jungen Jahren, wo man doch sowieso durch die dreckige Gesellschaft soviel zutun hat, ein Semester lang von Amt zu Amt schlagen um ein bisschen Ausbildungsförderung zu bekommen und es klappt einfach nicht!

Da wunder man sich dann, wieso Jugendliche mit Migrationshintergrund und aus sozial schwachen Familien nicht den gleichen Bildungsstand haben, wie Jugendliche ohne.
Ganz einfach: weil ihr mit euren widerlichen Regelungen und ChancenUNgleichheiten die man immer und überall spürt, es diesen Menschen nicht einfach macht, sondern viel schwerer als es sonst schon ist. Und ihr seid ihnen auch keine Hilfe sondern eine Last und eine Erschwernis!
Danke, dass ihr die Schere der ChancenUNgleichheit immer mehr trennt und auseinander reißt. Eure Gesellschaft wird es euch danken!

Unverschämt, dass in solch einer Gesellschaft und in so einem Land noch Leute darüber nachdenken müssen, ihr Studium abzubrechen, weil sie es einfach nicht finanzieren können. Und dann in allem möglichen Shows und Runden so tun als sei man die Spitze des Guten!

Doch lieber steckt man das Geld in Waffen, Kriege, Banken und in die Wirtschaft, statt in die Bildung, die Gesellschaft, Familien und anderen viel wichtigeren Dinge!

Als sei Bildung nur etwas für Reiche?! Wo bleibt die Unterstützung? Wo die Treue zum Grundgesetz? Wo die Einhaltungen der ganzen Versprechen?!

Ich möchte euch nochmal sehr gerne an euer Grundgesetz erinnern. Scheint als wäre es irgendwie in Vergessenheit geraten!

Im Artikel 3 Absatz 3 des deutschen Grundgesetzes heißt es: „Niemand darf wegen seines Geschlechts, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“

Dies sollte ebenso für die soziale Herkunft gelten!

Ruhige Seele.

Ruhige Seele.

‚Oh du ruhige Seele! Kehre zurück zu deinem Herrn wohlzufrieden und mit (Allahs) Wohlwollen. So schließ` dich dem Kreis Meiner Diener an. Und tritt ein in Mein Paradies.‘ [89:27-30]

Oh mein Herr, du sprichst über die ruhige Seele über die Ruhe der Seele, welche meine sucht.
Lass uns zu den ruhigen Seelen gehören.
Sowohl im Dies- als auch im Jenseits.
Erlege unserer Seele nicht mehr auf, als sie zu tragen vermag.
Auf Dich allein ist mein, unser Vertrauen.
So schütze unsere Herzen und unsere Seelen vor Leid und Schmerz und lass Dein unendliches Licht über sie kommen.
Oh Herr, nimm den Menschen, welche uns immer nur mit einem Wort ein Lächeln ins Gesicht zaubern können niemals ihr Lächeln und gebe ihnen umso mehr Gründe dies zutun.
Oh Allah, trenne uns nicht von Menschen, die uns Dir näher bringen. Die unserer Seele gut tun.
Wie Heilung, auf deren Kommen wir gar nicht mehr gehofft hatten.
Und beschütze diese Menschen, in allem was sie tun.
Oh Allah. Der Eine. Der Ewige.
Die Stille der Nacht ist es wieder, die mich besucht und deine Worte kommen mir in den Sinn.
Gewähre auch meinen Geschwistern in Kriegsgebieten eine stille, friedvolle Nacht.
Wie schmerzvoll ist es, dass unsere Leiden ihre Wünsche sind.
Lass uns zu den Dankbaren gehören, oh mein Herr, zu dem Glückseligen.
Mein einziger Freund und Helfer.
Lass uns zu den ruhigen Seelen gehören!

_Lasst mich zurück. Zurück in die Unbeschwertheit und Gedankenfreiheit , in welcher ich Gottes Werk voll Seelenruhe genießen, Ihn lobpreisen konnte.

Amin! Erhöre.

Absichten, Weltverbesserer, Maktub und Neid.

26.11.2013 (4)

“Die Taten sind gemäß den Absichten.”, sagte unser geliebter Prophet saw. mal. (beim Bukhari und Muslim überliefert)
Was nutzt es einem, wenn man alles Gute welches man tut, nur macht um einen Namen zu bekommen und einen Status zu erreichen.
Sind die Taten, die man macht um gesehen zu werden den hoch an Wert vor dem Herrn, für Den man doch alles machen sollte?!
Oh Herr, schütze uns vor falschen und verlogenen Absichten.
Und schütze uns vor Menschen, die diese falschen Absichten haben.
Hilf uns, unser Herz und unsere Seele vor unserem Nafs zu schützen!
Oh Gott, schütze mich vor der Trauer die mein Inneres ein nimmt, wenn ich falsche Absichten an einst geliebten Menschen sehe.

03.11.2013 (3)

Verbessere Dich!
In dieser Nasiha möchte ich auf ein Zitat des islamischen Mystiker Dschalal ad-Din Muhammad Rumi (1207 – 1273) eingehen.
Dieser sagte voll Weisheit:
“Gesten war ich klug, so dass ich die Welt verändern wollte, heute bin ich weise, so dass ich mich selbst verändern möchte.”
Wir alle haben einen bestimmten Tatendrang. Nicht zuletzt wird es durch die ganzen negativen und traurigen Nachrichten aus aller Welt ausgelöst. Überall sehen wir zu Unrecht geführten Kriege, Kinder und unschuldige Menschen die leiden, und Menschen aus der dritten Welt, die an Hunger und Durst sterben.
Die Absicht und der Wunsch etwas zu verändern ist daher berechtigt und nachvollziehbar. Doch haben wir die Macht dazu? Und sollten wir los laufen, in die große weite Welt und versuchen sie zu “retten”? – Nein!
Alles fängt bei einem selbst an! Man muss erst an sich selbst arbeiten und sich verbessern und verändern. Man sollte offen sein, um seine Fehler zu entdecken und sie anzugehen. Es ist normal und menschlich Fehler zu haben.
So sollten wir uns darauf konzentrieren uns zu verbessern und uns zu verändern.
Jede Seele wird für sich sprechen. Und man hat es in der Hand sich selbst zu ändern, aber nicht in der Hand, die ganze Welt zu ändern.
Man wird zur Rechenschaft für sich gezogen, und nicht für etwas, dass man sowieso nicht ändern könnte. Dieses würde der Gerechtigkeit des Herrn widersprechen.

So sollten wir versuchen, alle etwas weise zu handeln und zu leben, so dass wir uns verbessern und für uns selbst einen Nutzen zu haben.

Denn nur jemand, der für sich selbst einen Nutzen hat, kann auch der Gesellschaft einen Nutzen bringen.
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29.10.2013 (2)
Auf Allah vertrauen – Maktub!
Suche immer Hilfe bei Allah, denn Er ist Derjenige, der Vollkommene, Welcher dir dein Schicksal schrieb. Und bewahre Ihn und deine Liebe zu Ihm nicht nur an Tagen, an denen es dir schlecht oder gut geht, sondern immer, in jeder Lebenssituation.
Vergiss nie, dass alles was geschieht etwas Gutes an sich hat. Und vergiss nie, dass Allah seine Diener/innen liebt.
Alles steht geschrieben, wie im unten folgenden Hadith. So mach dir keine Sorgen, sondern vertraue auf den Schöpfer des Vertrauens.

“Abd Allah ibn Abbas, Allahs Wohlgefallen auf beiden, der gesagt hat: Ich war eines Tages hinter dem Propheten (s), und er sagte:

O Jüngling, ich lehre dich einige Worte: Bewahre Allah, dann bewahrt Er dich. Bewahre Allah, dann findest du Ihn vor dir. Wenn du bittest, dann bitte von Allah. Wenn du Hilfe suchst, dann suche Hilfe bei Allah. Und wisse, dass; die (gesamte) Gemeinschaft, wenn sie sich versammelte, dir in einer Sache zu nutzen, sie dir nur in etwas nutzt, das Allah schon für dich niedergeschrieben hat, und dass sie, wenn sie sich versammelte, dir in einer Sache zu schaden, sie dir nur in etwas schadet, das Allah schon für dich niedergeschrieben hat. Die Schreibfedern sind hochgehoben und die Seiten getrocknet.

Dies berichtete Tirmidi, der gesagt hat, dass es ein guter, gesunder Hadith ist. Und in einem anderen Bericht als dem des Tirmidi heisst es:

Bewahre Allah, dann findest du Ihn vor dir. Mache dich vertraut mit Allah im Überfluss, dann kennt er dich im Elend. Wisse, das das, was dich verfehlte, dich nicht getroffen haben sollte, und das, was dich traf, dich nicht verfehlt haben sollte. Und wisse, dass der Sieg mit der Geduld (einhergeht), der Trost mit der Sorge und mit der Not die Erleichterung.”

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28.10.2013 (1)
Neid und Eifersucht sind meiner Meinung nach die Mutter allen Übels! Wir sollten versuchen und aufrichtig danach streben, unser Herz von Neid, Eifersucht und Missgunst zu schützen und rein zu halten! So wie Allah im folgenden Vers sagt; jeder bekommt das, was er verdient.
“Und wünscht euch nicht das, womit Allah die einen von euch vor den anderen bevorzugt hat. Den Männern kommt ein Anteil von dem zu, was sie verdient haben, und den Frauen kommt ein Anteil von dem zu, was sie verdient haben. Und bittet Allah (um etwas) von Seiner Huld. Allah weiß über alles Bescheid.” (Qur’an 4:32)
Und ein Hadith:
Der Prophet (s) sprach: „Niemand von euch ist gläubig, solange er nicht für seine/n Schwester/Bruder das Gleiche wünscht wie für sich selbst.“

Solidarität mit Familien.

arbeit

Es ist eines morgens. Ich sitze wieder total müde in der Vorlesung, pumpe mir meinen Kaffee rein als wäre es Wasser und mache mir nebenbei Notizen über Dinge, die in der Vorlesung vorkommen und ich sie irgendwie, irgendwo für wichtig halte.

Thema dieser Vorlesung ist wie man mehr Zeit für Eltern und Kind(er) schaffen könnte; in unserer Gesellschaft, in der die Wirtschaft und nicht die Familie an oberster Stelle steht.

Es wird uns ein Vorschlag der aktuellen Familienministerin vorgelegt,  welche den Vorschlag machte, dass man Eltern die Möglichkeit einer 32-Stunden-Woche geben sollte welche aber als Vollzeitstelle bezahlt wird. Die 32 Stunden vom Unternehmen, und die restlichen Stunden von Steuergeldern. Ja, von Steuergeldern. (Jetzt atmen wir einmal tiiiiief ein. Und wieder aus. Alles wird gut!)

Der Anlass zu diesem Text ist folgender: 

Eine Kommilitonin meldete sich und hatte einen wunderbaren Einwand gegen den  Vorschlag  unserer Familienministerin:

Es sei doch unfair und absolut nicht gerecht gegenüber Frauen oder allgemein Menschen, die sich gegen ein Kind entscheiden und die aber normale 38/40 – Stunden – Wochen arbeiten müssten und außerdem  dann noch mit ihren Steuergeldern so etwas bezahlen müssten.

Der erste Schock  nach dieser Aussage saß erstmal, wurde dann aber viel schlimmer als die Hälfte der anderen Kommilitoninnen noch zustimmten. Und dann kam noch ein weiterer toller Vorschlag: ‚Kindergartenpflicht einführen ab 3 Jahren!‘ Dann könnten alle wieder schön Vollzeit arbeiten gehen und niemand muss mit seinen Steuergeldern so eine Ungerechtigkeit finanzieren.  

Man sollte sich vielleicht in dieser Sache 3 Dinge klar machen: 

1. Die Personen, seien es nun Mütter oder Väter würden nach diesen 6 Stunden am Tag die sie arbeiten, nicht Heim fahren, ihre Füße hochlegen und Pina Colada trinken. Nein! Sie müssten höchstwahrscheinlich noch den ganzen restlichen Tag und die Nacht  ihren kleinen Kindern hinterher rennen, einen Haushalt schmeißen (der mit Kind schlimmer ist, als ohne) und noch viele andere Dinge mehr. Während man als Person die sich gegen ein Kind entschieden hat (was einem absolut frei steht) dann noch 2 Stunden mehr arbeitet und dann Feierabend hat und nichts mehr großes leisten muss. Die Personen mit Kind haben einen noch viel anstrengenderen Job, für den sie nicht vom Feinsten bezahlt werden, und keine Ruhe und Pause davon haben. 

Natürlich war es ihre eigene Entscheidung. Kinder bringen Verantwortung mit sich, und man muss mit Schwierigkeiten rechnen,  aber wenn man diesen Menschen nicht irgendeine Möglichkeit bietet Familie und Beruf auf irgendeine Weise zu vereinbaren, wer soll denn dann die Kinder für diese Gesellschaft auf die Welt bringen? Soll Deutschland aussterben? Und wer zahlt dann eure Renten?!

Wenn wir schon dabei sind: Übrigens werden dann genau diese Kinder mit ihren Steuergeldern für unser Wohl ein bezahlen! (Nicht, dass sie das dann auch unfair finden – immerhin sind sie ja nicht alt)    

2. Wir zahlen doch so oder so unsere Steuern. Es ist ja nicht so, dass man zu diesen Personen dann vor die Haustür laufen muss und sagt: Hier bitte, hier meine Steuergelder für dich, weil du 8 Stunden in der Woche weniger arbeitest, ’nur‘ weil du Mutter/Vater werden wolltest. Man zahlt seine Steuergelder sowieso. Und für was sie benutzt werden ist dann doch gleich?! Gilt den in einer Gesellschaft nicht das Solidaritätsprinzip? Wenn man nur wüsste, wo unsere Steuergelder alles rein fließen? Straßenbauten? Also ich sehe keine einwandfreien Straßen vor meiner Tür! Sozialhilfen wie z.B. Arbeitslosengeld II? Ist das nicht das, was man bekommt, aber davon eine Familie nicht mal die Miete begleichen kann, und worüber man ein Jahr lang diskutiert ob es um 0,50 € erhöht werden soll? Man sollte mal langsam die Augen auf machen, aus der offensichtlich rosa-roten-Welt in der man aufgewachsen ist austreten, und der Realität und der gesellschaftlichen  und politischen  Lage einen kritischen Blick zu werfen.

3. Kommen wir zur Kindergartenpflicht. Eltern (welche übrigens lt. GG ein Elternrecht haben) sollen dazu gezwungen werden, ihre Kinder mit 3 Jahren an Fremde abzugeben, von denen man nicht 100% weiß, was sie den Kindern ins Herz und ins Hirn pumpen. Kann mir jemand gewährleisten, dass in den Kindergärten meinen Kindern die Philosophie weitergegeben wird, nach der ich lebe und von der ich will, dass auch meine Kinder danach leben? Kann man mir versichern, dass mein Kind von den ErzieherInnen so geliebt und geschätzt und beachtet werden  wird, wie ich es als Elternteil tun würde? Man soll kleine Kinder die sich nicht einmal richtig artikulieren können zwingen, sich von ihren Eltern zu trennen. 8 Stunden am Tag. Damit unsere ach so geliebte Wirtschaft und unsere ach so noch mehr geliebten Politiker zufrieden sind!

 

Meine lieben Mitmenschen. Wir sollten begreifen, dass nicht alles so ist, wie es uns gesagt wird. Wir sollten uns gegenseitig unterstützen. Deine-Meine Steuergelder? Unfair? Ungerecht?

Man sollte sich mit der Thematik auseinandersetzen und vor allem nachdenken bevor man unkluge Aussagen trifft. Und vielleicht sollte man sich eine etwas kritische Ader zulegen, was Politik und Wirtschaft anbelangt.

Der Vorschlag von Familienministerin Schwesig (SPD) wird leider nicht umgesetzt werden. Wahrscheinlich erschien es der Wirtschaft und den KollegInnen in der Politik  zu sinnvoll.  Und man wäre ja nicht Politiker, wenn man sinnvolle Dinge nicht empört ablehnen würde. 

Mit der Hoffnung, dass wir verstehen, dass es die Schwachen zu unterstützen gilt. Meine Steuergelder könnt ihr haben!

Mit der Hoffnung, dass der Satz „Kinder sind unsere Zukunft!“ wahrgenommen, verstanden und verinnerlicht wird. 

Ein Text an den Mann. Und die Frau. Und die Welt.

„Wahre Worte sind nicht angenehm, angenehme Worte sind nicht wahr.“  – Laotse

Eine Sache die ich länger beobachtet habe, und durch einen Tropfen, in Form einer Aussage, dieser Text entstand.

(Warnung:  Dieser Text wurde in einem Zustand der Aufruhr geschrieben, und beinhaltet deshalb viel von der speziellen Esim-Art des Sarkasmus, Ironie, harte Herangehensweise und eine scharfe Zunge.)  

 

Es gibt nichts armseligeres als einen Mann, welcher sich vor der Überlegenheit der Frau fürchtet. Nichts Dümmeres, als die Aussagen, dieser Art von Menschen. Natürlich würden sie das niemals zugeben, da in ihren Augen, eine Frau schon von Natur aus niemals einem Mann, in keinerlei Hinsicht, überlegen sein kann. Das ist  für sie ein Naturgesetz, welches nicht anzuzweifeln und nicht zu ändern ist.

Aber man sollte sich vielleicht eines mal vergegenwärtigen: euer Leben kommt von Gott, doch die Geburt von eurer Mutter (eine Frau!). Das „Etwas“, das ihr so sehr hasst, und gegen das ihr (für mich unverständlicherweise) so krass ankämpft, ist unter vielen anderen   jemand, der euch  auf die Welt gebracht hat. Die euch 9 Monate lang im Bauch getragen hat, Stunden lang Schmerzen gelitten hat, bis ihr da ward, und sich Jahrelang für euch aufgegeben hat.

Natürlich, zu einem Kind gehören immer zwei.

Und seien wir ehrlich: den Part den die Männer (Ja, ich bin Muslima, und ja ich werde jetzt offen darüber reden, in aller Öffentlichkeit) bei dieser Sache übernommen haben ist keine Kunst! Man braucht nicht viel Intelligenz dazu, oder sonst welche besonderen Gaben, wenn es selbst schon 12 Jährige Kinder hier zu Lande hinbekommen. Man kann den Part    des Mannes bei einem Kind, nicht ansatzweise mit dem Part der Frau vergleichen. 9 Monate und 9 Minuten sind ein riesen Unterschied!  Sollte man vielleicht mal darüber nachdenken! 

Männer, die alles einsetzen; ihren Körper, ihren Status, ihren Einfluss, ihren Geist, ihre Seele, ihr Herz –  einfach alles, nur offensichtlich nicht ihren Verstand und ihr Hirn tätigen solche Aussagen, wie sie mir gestern begegnet ist: 

„Die Aussage, ‚das Paradies liegt unter den Füßen der Mutter.‘ (Prophet Muhammad s.) wurde nur getätigt und so gepusht um die Frau populär zu machen!“ (Selbstverständlich waren es die Frauen in den „modernen Ländern“ welche „emanzipiert sein wollen“ die das getan haben.

Und es kommt noch besser:

„Nur sind die Frauen zu blöd dazu, zu verstehen, dass wenn sie sch*** Frauen sind, die Hölle das Paradies ersetzt.“ (Ja, sowas musste ich mir anhören)

Mein Tipp an Männer, welche solche Aussagen tätigen oder eine  Richtigkeit darin sehen: 

Am besten ihr baut euch einen Bunker. Gaaaaanz tief unter der Erde. Und lebt dort. Für immer. Dann seid ihr für immer und ewig vor „dem Gift der Frau“ in Sicherheit.

Nur kommt dann leider ein Problem auf: eure nicht vorhandene Selbstständigkeit und eure Hilflosigkeit, ohne eben diese Personen, die ihr so hasst.

Denn genau solche Menschen, die solch Aussagen treffen und  sie für gut heißen sind es,  die keinen Schritt machen können ohne die Hilfe ihrer Mutter, Frau, Tochter, Schwester oder wem auch immer. Die bekocht, bewirtet, behaushaltet werden müssen, so dass sie überleben können weil sie selbst zu unterprivilegiert dazu  sind.

Schämt euch, vor eurer Mutter, eurer Frau, eurer Tochter, eurer Klassenkameradin und vor allen anderen (euch überlegeneren) Frauen auf dieser Welt! Ohne sie wärt ihr ziemlich arm dran!  

Und an alle Frauen, die solch Männer unterstützen: am besten ihr geht entweder mit in diesen besagten Bunker,    oder ihr verlasst einfach nie wieder eure Küche. Denn wenn ihr dies tut, dann warten draußen nämlich Frauen wie ich es eine bin auf euch, und das könnte weder euch, noch eurem Mann gefallen.

 

Schlusswort:

Ihr seid es, Menschen die ein solch kranken Gedankengut bei sich tragen und frei auf den Straßen dieser bunten Welt rum laufen, ihr seid es, die meinen gerechten  Herrn, meinen wunderfriedlichsten Glauben, meine Menschlichkeit, mein edles Buch, meinen charaktervollen   Propheten (s.) und all jene, die nicht so denken, in eine widerliche, dunkle und staubige Ecke drängt und einen dunklen Schatten auf uns werft, den wir nicht verdient haben! 

An alle, die mich zu diesen Worten verleitet haben, möget ihr einsichtig sein. Oder was mir noch lieber wäre: möge  die Gerechtigkeit des Jenseits in voller Härte auf euch treffen!

 

Ich bin froh eine Frau zu sein. Es ist ein Privileg eine Frau zu sein. Dessen bin  ich mir sicher. Und ein noch viel größeres Privileg ist es, eine muslimische Frau zu sein!

Ich danke jedem einzelnen Menschen, der sich für die Recht von Menschen , von Frauen im Namen der Gerechtigkeit einsetzt  und eingesetzt hat. Voran meinem geliebten  Propheten Muhammad (Segen und Friede seien auf ihm) der mich auch die Geduld lehrte, die ich aufbringen muss, um an solch Menschen nicht kaputt zu gehen.

      

„Ja gewiß, die Frauen sind die Ebenbürtigen (bzw. die Gegenüber) der Männer. Nur ein edler Mensch behandelt sie gut, nur ein mieser Mensch behandelt sie schlecht.“

„Die vollkommensten im Glauben sind von den Gläubigen die Besten an Charakter und Benehmen, und die Besten von euch sind die, die ihre Frauen am besten behandeln.“ 

„Schätzt eure Töchter nicht gering. Sie sind warmherzig und wertvoll.” 

„Gewiss, muslimische Männer und muslimische Frauen, gläubige Männer und gläubige Frauen, ergebene Männer und ergebene Frauen, wahrhaftige Männer und wahrhaftige Frauen, standhafte Männer und standhafte Frauen, demütige Männer und demütige Frauen, Almosen gebende Männer und Almosen gebende Frauen, fastende Männer und fastende Frauen, Männer, die ihre Scham hüten und Frauen, die (ihre Scham) hüten, und Allahs viel gedenkende Männer und gedenkende Frauen – für (all) sie hat Allah Vergebung und großartigen Lohn bereitet.“ (Quran 33:35)

 

(©esimmasallah)