Inmitten aller Vergänglichkeit.

„Einmal wichtig gewesen zu sein,
für jemanden, der einem selber
so wichtig war, daß man glaubte,
alles vorher sei unwichtig gewesen,
und nichts könnte nachher wichtiger werden
als dieses eine Mal –
es bleibt und wird zu erfülltem Leben.

Auch wenn man es längst vergessen wähnt.“

-Christine Busta

Liebe zur Tat.

Oh Herr, lass mich den Weg des Wissens mit Deinem Namen auf den Lippen und Deiner Liebe im Herzen und Deinem Licht auf der Seele beschreiten.
Oh Herr, vermehre mein Wissen und lass es mich auf Deinem Wege, zum Wohl unseres Dies- und Jenseits nutzen.
Oh Herr, Du schenktest mir die Liebe zum Wissen, die Liebe zur Weisheit die Liebe etwas zu tun. Etwas zu verändern. Mein Ich zu finden.
Oh Herr, lass meine Liebe zur Tat werden!
Lass mich Sein!
IQRA!

(11.April 2014)

Das Wort.

Das Wort.

Mächtig ist das Wort.
So mächtig. So zerstörerisch.
Das Wort.

Das Wort ist es doch, das krank macht, das heilt.
Das Wort verursacht Lachen. Es verursacht Tränen.

Das Wort macht aus einem Menschen das, was er hätte nie sein können, nie sein sollen.

Das Wort macht dich zum Sieger.
Das Wort macht mich zum Verlierer.
Sieger und Verlierer in einer Schlacht, in welcher wir hätten nebeneinander kämpfen sollen.

Das Wort macht aus einem Sklaven einen König.
Und aus einem König einen Sklaven.

Das Wort bestimmt Gut und Böse.

So mächtig ist das Wort. So zerstörerisch.

Das Licht löscht das Licht am Ende des Tunnels aus.
Das Wort zündet es aber auch an.

Das Wort färbt die Seele schwarz.
Das Wort kann sie aber auch kunterbunt streichen.

Das Wort entscheidet über unsere Nacht.
Das Wort bestimmt, ob wir seelenruhig schlafen.
Das Wort bestimmt, ob wir in Tränen ertrunken zu Gott beten.

Das Wort.
So mächtig ist es. So zerstörerisch.

Das Wort ist es, welches einen zum Grabe führen kann.
Das Wort ist es, welches einen zum Leben erwecken kann.

Das Wort.
Dein Wort war die Schwärze, das Kunterbunte. Das Licht, das Dunkle. Der Tod, das Leben.

Dein Wort in der Schlacht – meine Niederlage.

Dein Wort machte mich zur Sklavin meines eigenen Leids welches mich hätte auch zur Königin der bunten Welten machen können.

Das Wort.
So schwer ist die Verantwortung für jedes Einzelne.

Oysa herkes öldürür sevdigini…

„Oysa herkes öldürür sevdigini
Kulak verin bu dediklerime
Kimi bir bakışıyla yapar bunu,
Kimi dalkavukça sözlerle,
Korkaklar öpücük ile öldürür,
Yürekliler kılıç darbeleriyle!

Kimi gençken öldürür sevdiğini
Kimi yaşlı iken;
Şehvetli ellerle bogar kimi
Kimi altından ellerle;
Merhametli kişi bıçak kullanır
Çünkü bıçakla ölen çabuk soğur.

Kimi yeterince sevmez
Kimi fazla sever,
Kimi satar kimi de satın alır;
Kimi gözyaşı döker öldürürken,
Kimi kılı kıpırdamadan;
Cünkü herkes öldürür sevdiğini
Ama herkes öldürdü diye ölmez!

***

From „Ballad of Reading Gaol“

Yet each man kills the thing he loves
by each let this be heard,
some do it with abitterlook,
some with aflatteringword,
thecowarddoes it with a kiss,
the brave man with a sword!

some kill their love when they are young,
and some when they are old;
somestranglewith the hands oflust,
some with the hands of gold:
the kindest use a knife, because
the dead so soon grow cold.

some love too little, some too long,
some sell, and others buy;
some do thedeedwith manytears,
and some without asigh:
for each man kills the thing he loves,
yet each man does not die.“
-Oscar Wilde

Nur wer die Sehnsucht kennt..

Nur wer die Sehnsucht kennt..

Das Schreiben.
Mein bester Freund.

Papier und Stift.
Immer für mich da. Immer konnte ich mich leeren mit diesen Zweien.

Doch was, wenn es im Inneren gleich eines Kriegsfeldes ist?
Zu durcheinander. Zu unübersichtlich.
Zu leer und doch so so voll und schwer.

So schwer, dass man es nicht tragen kann.
So leer, dass man die Herzschläge hallen hört.

Mich lassen Stift und Papier im Stich.
Und ich muss leben, mit der Schwere in meiner Brust.

Mit den Träumen welche mich besuchen nach einer schlaflosen Nacht.
Mit der Atemlosigkeit.

Selbst ein Kaffee mit Schokoladenkuchen bringt nichts mehr.
Selbst das beste Buch.
Selbst das schönste Gedicht – bringt keine Ruhe über mich.
Zu leer. Zu schwer. In mir.

„Nur wer die Sehnsucht kennt,
Weiß, was ich leide!
Allein und abgetrennt
Von aller Freude,
Seh’ ich ans Firmament
Nach jener Seite.
Ach! Der mich liebt und kennt,
Ist in der Weite.
Es schwindelt mir, es brennt
Mein Eingeweide.
Nur wer die Sehnsucht kennt,
Weiß, was ich leide!”
Johann Wolfgang von Goethe – Dieselbe.

(Bildquelle: http://la-la-la-bonne-vie.tumblr.com/post/43917447528)

Bis aus Alles – Nichts wird.

Bis aus Alles - Nichts wird.

Frag nicht nach mir, wenn dir nicht danach ist.
Lass mich untertauchen.
Untertauchen in deiner Gleichgültigkeit.
Bis alles was war in Vergessenheit gerät.
Ohne klaren Anfang.
Ohne klares Ende.
Bis aus Alles – Nichts wird.

‚Doch ewig bleibt der Pfeil in deiner Brust;
ich kenn‘ ihn, nie vernarben seine Wunden.
Dein Frieden ist vorbei;
Du hast empfunden.‘
-Friedrich von Schiller

Stiller Fall.

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Ich hoere in mich.
Nehme Stift und Papier zur Hand.
Ich hoere. Hoere. Ich hoere.
Doch nichts.

Es zuckt zusammen in mir.
Will den Stift nicht los lassen, ein zu treuer Freund ist er mir.

Ich hoere. [Hä?! echoechoecho…]

Ich atme. Tief ein. Aus.

Ich hoere.

Stille. Fall. Stiller Fall.

Scheint, als waere die Sehnsucht nach dem Himmel groeßer, als die Angst vor dem Fall.

Die Hundert gibt es doch.

Die Hundert gibt es doch.

„Das Kind ist aus hundert gemacht.
Das Kind hat
hundert Sprachen
hundert Hände
hundert Gedanken
hundert Weisen zu denken
zu spielen und zu sprechen.

Hundert, wieder hundert, Weisen zuzuhören
zu staunen und zu lieben
hundert Freuden
um zu singen und zu verstehen
hundert Welten zu
entdecken
hundert Welten zu erfinden
hundert Welten zu träumen.

Das Kind hat hundert Sprachen
doch es werden ihm neunundneunzig geraubt.
Die Schule und die Bildung
trennen ihm den Kopf vom Körper.

Sie bringen ihm bei
ohne Hände zu denken
ohne Kopf zu handeln
ohne Freude zu verstehen
ohne Sprechen zuzuhören
nur Ostern und Weihnachten zu lieben und zu
staunen.

Sie tragen ihm auf
die Welt zu entdecken, die schon entdeckt ist
und von hundert
rauben sie dem Kind neunundneunzig.
Sie sagen ihm
dass das Spielen und die Arbeit
die Wirklichkeit und die Phantasie
die Wissenschaft und die Vorstellungskraft
der Himmel und die Erde
die Vernunft und der Traum
Dinge sind, die nicht zusammen gehören.

Sie sagen also, dass es die 100 nicht gibt.

Das Kind sagt:
Und die Hundert gibt es doch.“

Loris Malaguzzi, Reggio Emilia 1985

Raubt den Kindern nicht ihre Seele!
Lasst sie sein, was und wer sie sein möchten.
Lasst sie „Sein!“

Die Liebende.

Die Liebende.

„Das ist mein Fenster. Eben
bin ich so sanft erwacht.
Ich dachte, ich würde schweben.
Bis wohin reicht mein Leben,
und wo beginnt die Nacht?

Ich könnte meinen, alles
wäre noch Ich ringsum;
durchsichtig wie eines Kristalles
Tiefe, verdunkelt, stumm.

Ich könnte auch noch die Sterne
fassen in mir; so groß
scheint mir mein Herz; so gerne
ließ es ihn wieder los

den ich vielleicht zu lieben,
vielleicht zu halten begann.
Fremd, wie niebeschrieben
sieht mich mein Schicksal an.

Was bin ich unter diese
Unendlichkeit gelegt,
duftend wie eine Wiese,
hin und her bewegt,

rufend zugleich und bange,
daß einer den Ruf vernimmt,
und zum Untergange
in einem Andern bestimmt.“

(Rainer Maria Rilke – Band 1 S. 621-622)

Ich sah einen Regenbogen.
Zuletzt davor als Kind.
Das Erste, was mir in den Sinn kam war,
dass ich es teilen möchte – mit Dir.
Und der Genuss dessen nicht vollkommen ist – ohne Dich.

Dass ich drüber laufen möchte,
in die seelenruhige Welt die auf der anderen Seite wartet,
aber nicht allein.
Mit (Dir).

Wohl dem.

Wohl dem.

„Wohl dem, der frei von Sorgen lebt,
Mit goldenen Schätzen auf weitem Besitz,
Den das Prasseln des Regens nicht kümmert
Und nicht das Brechen der Bäume im Wald.

Wohl dem, der niemals gekannt hat
Die Mühsal der hungrigen Jahre,
Einen Vater, grau von Kummer und Tränen,
Eine Mutter, die verlassen weinte.

Aber wohl dem, der durchmessen hat
Den schweren Weg der Mühen und des Kampfes,
Doch aus seines Lebens Not
Stufen bis in Gottes Nähe baut.“

-OscarWilde – ‚Klagelied ertöne – doch siege das Gute.‘