Mehr-Sein-keit

haaa

Das Schlimmste was man einem Menschen vielleicht an tun kann ist, dass man ihn alleine lässt.
Dass man ihm das Gefühl gibt, nicht alleine zu sein doch dann auf sich allein gestellt lässt.

Und obwohl man weiß, dass die Person einen bestimmten hohen Wert auf einen setzt, stört es einen nicht, nicht zu fragen wie es einem geht – ob es einem besser oder doch schlechter geht.

Wenn man nicht an einen denkt, wenn man Menschen vergisst, dann zeugt es doch von Gleichgültigkeit gegenüber dieser Person und absoluter Wertlosigkeit die man für sein Gegenüber empfindet.

Und dann fragt man sich, ob es doch besser ist, alleine glücklich zu werden, oder nach dem Glück zu suchen – was man eigentlich immer schon vor hatte- weil man nie an die Zweisamkeit und an die absolute Liebe in einer Person geglaubt hat.

Doch dann stellt sich die Frage, ob man damit nicht die Allmacht Gottes in Frage stellt?
Denn hätte der Mensch ein Wesen zum Alleinsein geschaffen werden sollen – wäre der Mensch ein Wesen, welches allein sein könnte, und der keinen Partner bräuchte, in jeglicher Hinsicht, hätte Gott dann Eva an die Seite von Adam, und Adam an die Seite von Eva gestellt?

Liegt nicht in allem ein Zeichen Gottes? Etwas, dass Er uns mit all Seiner Schöpfung und mit Seinem Tun mitteilen möchte?

Und wie töricht sind wir doch, es nicht erkennen zu wollen und dagegen zu streben und uns dagegen zu wehren, nur aus Grund unseres Stolzes und unseres Hochmuts, welches so verhasst ist beim Herrn der Welten!

Das Schlimmste was Adam hätte Eva antun können, wäre sie alleine zu lassen. Und das Schlimmste was Eva hätte Adam antun können, wäre, ihn allein zu lassen.

Und das Schlimmste, was hätten die Gesandten Gottes Muhammad, Jesus, Moses… (Segen und Frieden auf Sie) hätten ihren Gemeinschaften antun können ist, sie alleine zu lassen.

Das heißt doch, dass jeder irgendjemanden braucht.
Wenn auch nicht aus der materiellen oder körperlichen Perspektive. Aber spirituell, seelisch braucht jeder doch jemanden.

Wenn der Partner wertlos wäre, wäre der Prophet Muhammad (Segen und Friede seinen auf Ihm) doch nicht sofort nach der ersten Offenbarung zu seiner Frau Khadija (Allah segne sie) gegangen, und hätte sie gebeten, ihn zu zu decken.

Er hätte in der Höhle bleiben können bleiben können – alleine – und hätte über alles nachdenken können.
Er hätte sich die Fragen selber stellen können, und sich die Antworten selber gegeben können.
Und hätte sein Glück in sich Selbst suchen können.

Tat Er das – nein.

Er ging zu jemanden, von dem er wusste, (abgesehen von der unendlichen Liebe) dass sie ihn schätzt und für ihn da ist – egal was kommen möge.

Doch könnte man sich auch gut vorstellen, dass wenn der Prophet (s) es Khadija (ra) nicht erzählt hätte, was in der Höhle geschah, dass sie sich vielleicht wertlos oder unbedeutend oder auch in die Gleichgültigkeit hinein geworfen gefühlt hätte, da sie ihn doch so sehr, so sehr Wert schätzte.
Dass sie mit ihm alles – sein Freud', sein Leid teilen wollte.

Wer sind wir Menschen, uns zurück zu ziehen und zu sagen: 'Ich brauche niemanden!'
Wer sind Menschen, die sich gegen ein Gott geschriebenes Naturgesetz wehren, welches die Gemeinschaft, in jeglicher Hinsicht lehrt.

Jeder Mensch braucht einen Menschen, der ihn zwingt zu tun, was er tun kann!

Wenn wir diesen Menschen nicht haben, würden wir dann irgendwann vollkommen sein?

Würden wir überhaupt 'sein'?!

„Und es soll unter euch eine Gemeinschaft sein, die zum Guten aufruft, das Rechte gebietet und das Verwerfliche verbietet. Jene sind es, denen es wohl ergeht.“ (Quran 3:104)

"Sie (eure Frauen) sind wie ein Gewand für euch und ihr seid (wie) ein Gewand für sie."(2:187)

„Brecht untereinander keine Beziehungen ab, wendet euch nicht voneinander ab, hasst einander nicht und beneidet einander nicht. Seid Diener Allâhs und Geschwister!“ (Al-Buchârî, Muslim)