Wenn der Tod eine Erinnerung ist.

Ich wollte heute eigentlich einer meiner vielen Hausarbeiten die ich schreiben muss zu Ende stellen. Aber das gelang mir nicht. 

Ich kam nicht früh genug aus dem Bett, meine Motivation war mit meiner Energie Golf spielen gegangen und mir kam alles hoch, als ich den Stapel Bücher vor mir sah, die ich brauche, um meine vielen Arbeiten zu schreiben. 

Später erhielt ich eine Nachricht. Eine traurige, schreckliche Nachricht, die mich den ganzen Tag beschäftigte. 

Während meines Praktikums in der Türkei in einer Schule für syrische Flüchtlingskinder lernte ich einen jungen Mann kennen. Er war Flüchtling. In Syrien hatte er studiert, war ein guter Sportler und vieles mehr. Er schrieb mir, dass seine Cousine und ihre zwei kleinen Kinder auf der Flucht von  Syrien nach Europa im Meer ertrunken sind. 

 

Ich habe es heute morgen nicht aus dem Bett geschafft. Ich habe es nicht geschafft mein Buch aufzuschlagen zu lesen, das Gelesene dann in eigenen Worten nieder  zu schreiben, um eine gute Pädagogin zu werden.

Ich habe mich beschwert. Über den vielen Stress den ich in der Universität und privat habe. Darüber, dass mir alles zu viel wird, und das Ganze mich lähmt. 

Heute ist mir aufgefallen, dass ich lange nicht mehr darüber nachgedacht habe, wieso ich das Ganze eigentlich mache – um etwas Gutes in der Welt bewirken zu können, um den Menschen nützlich zu sein, dadurch, dass ich ein nützlicher Mensch werde – für die Gesellschaft, für die Menschheit. 

Ist es nicht meine Pflicht etwas aus den Gaben Gottes zu machen, während viele Menschen es gerne täten, aber nicht können? Müsste mich das nicht motivieren oder anspornen? Müsste ich nicht um noch mehr Wissen, um mehr Kompetenz, um mehr Expertise streben,  um diesen Menschen vielleicht eines Tages etwas Gutes tun zu können?!

Uns geht es zu gut. Uns geht es viel zu gut! Ich habe diesen Satz früher so sehr gehasst – aber jetzt verinnerliche ich ihn.  

Und dennoch klagen wir, während wir all die Chancen die uns gegeben worden sind nicht bis zum letzen Punkt ausnutzen! Wir klagen, weil unser Studium zu hart ist, während andere in der Universität durch Bombenangriffe sterben. 

Wer weiß, wie viele Menschen, Mütter, kleine Kinder heute irgendwo in den vielen Kriegsgebieten gestorben sind, damit wir in Ruhe schlafen und leben können, ohne den Wert des Ganzen überhaupt wahrzunehmen. 

Ist es nicht genau deshalb unsere Pflicht uns noch mehr anzustrengen?

 

 

Wenn sich Aisha einer Terrorgruppe anschließt bin ich mit Schuld!

Ich stehe an der Haltestelle und möchte ganz friedlich zu meinem Nähkurs fahren, als eine Gruppe von Jungen (mit „Migrationshintergrund“) die ca. im Alter von 16 Jahren waren total begonnen haben  zu lachen. Das Lachen war extrem laut, so dass sich die anderen Menschen welche an der Haltestelle standen nach ihnen umdrehten.

Erst schenke ich ihnen keine Beachtung – blöde kleine pubertierende Jungs, die den Style eines komischen Rappers kopieren, in ihren noch nicht volljährigen Mäulern Zigaretten haben und denken, sie seien die größten Gangster der Stadt.
Einer schreit aber plötzlich: ’schau mal, da kommt so ein deutscher Opa, lass mal wieder laufen, aber lauter!‘ Alle lachen wieder.
Plötzlich höre ich worüber sie lachen und was sie sich auf dem Handy anschauen. Ein Video. Ein Video in dem Vollidioten die sich Muslim nennen etwas in die Luft sprengen und Allahu akbar dabei schreien.
Der alte deutsche Mann, wie sie ihn nennen,  ist total irritiert. Eine Dame ebenso und sie entfernen sich von der Gruppe welche sich vor lachen nicht mehr ein kriegt.
Diese Jungs schauen Videos von Anschlägen an  in welchen Allahu akbar geschrien wird und amüsieren sich über die Leute, die sich von ihren kanakischen  Körpern entfernen.
Und ich frage mich: was haben wir falsch gemacht?  Was hat die Gesellschaft bei der Erziehung und Bildung dieser armen Jungs falsch gemacht, sp dass sie so Zeug anschauen,  dass sie sich dabei auch noch  cool finden, dass sie das immer lauter an der Bahn Haltestelle aufrufen und darüber lachen, wenn Menschen sich von ihnen räumlich entfernen. Wahrscheinlich in ihrem privaten Leben nicht nur räumlich.

Was habe ich falsch gemacht, wenn Ahmed, Mehmet, Muhammed oder Aisha, Fatma oder Buse, die in dieser Gruppe stehen irgendwann tatsächlich nach Syrien flüchtet um  dort zu kämpfen? Wenn es nicht bei der Belustigung und dem kindlichen Überlegenheitsgefühl bleibt, wenn sich jemand vor Angst oder Schreck von ihnen entfernt?

Ich frage mich, was die ganzen Jugendlichen denken und fühlen, wenn sie sich solch kranken Gruppen anschließen oder wenn sie es „nur“ gut finden, was diese tun. 

Was hat die Gesellschaft, die Schule, die Familie getan, dass kranke Menschen mehr und stärkeren Einfluss haben auf die Jugend als sie selbst – als ich? 

Was geben  radikale Gruppierungen, egal in welche Richtung sie radikal sind, den Jugendlichen, was die „normale“ Gesellschaft ihnen nicht geben  kann?

Wir leben in einer Welt, in der du „sein“ musst. Dein Leben lang arbeitest du darauf hin, gesellschaftliche Anerkennung zu finden und zu bekommen. Wenn du in der Gesellschaft aber nicht angenommen wirst, kein Zugehörigkeitsgefühl besteht und du evtl. sogar noch diskriminiert wirst, dann brauchen wir uns nicht wundern. 

Ich sehe die Aufgabe der Prävention und der Intervention bei jedem einzelnen Menschen, der etwas weiter im Geiste ist. Wir müssen uns um die Kinder und Jugendlichen kümmern, sie an der Hand nehmen und ihnen die schöne, die möglich erfolgreiche Welt zeigen, in der wir auch leben. Wir müssen ihnen zeigen, dass es Auswege gibt, dass auch sie ein Teil dieser Gesellschaft, dieser Bevölkerung sind. 

Wenn Aisha sich heute einer radikalen Gruppe anschließt, dann muss ich mich dafür schämen! Denn Menschen dieser Gruppe haben sich ihrer früher angenommen als ich – und wir haben sie dadurch „verloren“. Wenn Hans sich der rechten Szene anschließt, dann ist mein Gutmensch Nachbar mit verantwortlich dafür, denn sie spielten gemeinsam Fußball und die Rechten haben sich seiner früher angenommen als er – und wir haben ihn dadurch „verloren“. 

Eine Aufgabe des Einzelnen ist es, Terror entgegen zu wirken und präventiv Maßnahmen zu üben! Die Kinder und die Jugendlichen sind in unserer Verantwortung – das müssen wir verstehen und akzeptieren! 

Wieso #Paris mich als Muslim/a betreffen sollte.

Ich glaube, ich brauche nicht zu erwähnen, was die letzten wenigen Tage die ganze Welt bewegt hat – der Anschlag in Paris. Als ich den Abend zu Hause saß und die Nachrichten las, wusste ich eigentlich gar nicht so recht was ich denken, fühlen oder was ich tun sollte.

Eine Art von Ohnmacht überkam mich, und eigentlich hatte ich mir vorgenommen, die Tage nicht in meine sozialen Netzwerke rein zu schauen, da ich mir das Ganze drum herum ersparen wollte.

Die Rechten, die diese Dinge unverschämt und widerwärtig für ihre eigenen Zwecke ausnutzen, um gegen Muslime, Menschen mit Migrationshintergrund und Flüchtlinge zu hetzen, aber auch Muslime, die in eine Trotzreaktion verfallen und nicht einsehen wollen, wieso sie diese Dinge auch betreffen!

Immer wieder höre ich Sätze wie: „“Wieso soll ich jetzt eine Mahnwache organisieren/besuchen nur weil ich Muslim/a bin. Ich habe doch damit nicht zutun. Da bekenne ich mich doch nur, dass das was mit „uns“ zutun hat. Und für Syrien macht ja auch keiner eine Mahnwache!“ oder auch „wenn in Palästina, Syrien, etc. etwas passiert, dann juckt es keinen Menschen, aber mal passiert was in Europa und wir müssen uns alle schämen und uns von etwas distanzieren.“

Meine Meinung, wieso es wichtig ist, Stellung zu beziehen bei solchen Ereignissen, genau eben dann, wenn sie in Europa passieren:

Mein Vater bat mich einen Tag nach dem Anschlag abends für die nächsten Tage nicht mehr alleine raus zu gehen, vorsichtig zu sein, ihn öfter anzurufen – ich wohne und lebe allein und er mache sich Sorgen, dass der Hass der Bevölkerung auch seine Tochter treffen könnte.
Und das, genau das ist der Grund, wieso ich heute bei der Mahnwache für Paris mit dabei stand – damit die Bevölkerung weder gegen mich oder meinen Vater noch gegen irgendeinen anderen Muslim Hass entwickelt und klar zwischen den Attentätern und uns differenzieren kann.

Es betrifft uns, wenn in Europa etwas geschieht und „“Muslime“ sich zu diesen schrecklichen Taten bekennen. Natürlich haben Hass, Terror und Mord nichts mit der Barmherzigkeit des Islams zutun, dennoch ist es nun mal so, dass diese Menschen die diese Taten ausüben angeben, dass sie das im Namen des Islam tun.

Und wir müssen deshalb dagegen stehen. Wir müssen mit unserer Anteilnahme, mit unserem Mitgefühl und unserer Liebe und Barmherzigkeit zeigen, dass die Mehrheit der Muslime weder so denkt, so fühlt oder so lebt wie die Menschen, die solche Taten verüben.

Ein Terroranschlag im Nahen Osten betrifft mich selbstverständlich auch. Jeder Terroranschlag, egal wo auf der Welt betrifft und trifft mich! Ich bin ein Mensch! Ich bin eine Muslima und weil ich Muslima bin, stehe ich gegen Ungerechtigkeit, Unterdrückung und Leid, egal wo und an wem sie verübt wird.

Aber die Dawa, die Einladung zum Guten und auch die Pflicht eines jeden Muslims, den Islam so darzustellen wie er im Innersten seines Seins ist -und das ist Liebe, Vergebung und Zusammenhalt- muss ich als europäische Muslima erst einmal in meinem eigenen Land – Deutschland, bei meinen eigenen Nachbarn –Frankreich verbreiten! Das entnehme ich dem Beispiel des Propheten Muhammed (s) der sich nach der Offenbarung erst an seine engsten Kreise richtete und sich jahrelang auf seine Stadt konzentriert hatte.

Ich lebe hier, meine Großeltern haben hier gelebt, meine Eltern leben hier und ich möchte, dass auch noch meine Kinder hier leben werden. Und damit Diese ein Teil dieser Gesellschaft werden können und durch Taten von kranken Menschen nicht in der Gesellschaft benachteiligt oder diskriminiert werden, muss ich heute etwas tun. Ich muss zeigen, dass auch ich ein Teil der Gesellschaft, ein Teil der Bevölkerung bin und das alles, was Deutschland und Europa betrifft und trifft ebenso mich betrifft und trifft!

Es passiert viel Ungerechtigkeit auf der Welt und es stimmt ja – auch Muslime leiden. Sehr vielen Menschen in muslimischen Ländern sind Anschläge schon zum traurigen und leidvollen Alltag geworden und jeder Mensch, der seine Menschlichkeit nicht hat im Egoismus ertrinken lassen bewegt das mit Sicherheit sehr. Ich will gar nicht abstreiten was es für schlimme Taten aus allen Seiten der Welt gibt, auch von der ach so zivilisierten Elite dieser Welt,

doch wenn ich heute in der Stadt angespuckt wurde und mit „Kopftuchhure, ihr bringt nur Unheil“ beleidigt wurde, wenn mein kleiner Bruder für einen Ausbildungsplatz seinen Bart abrasieren soll, da das „zu „terroristisch“ wirke und ich mit meinem Kopftuch erst gar keine Chance auf einen Platz bekomme, wenn Moscheen in Deutschland und/oder Frankreich zu gemacht werden sollen, wenn Muslime unter Generalverdacht stehen, wenn Politiker den Mut haben ein Ausgehverbot für Muslime zu fordern, dann liegt das nicht an den Anschlägen in Syrien, Palästina oder sonst wo, sondern an denen in Europa, in Paris.

Ich wünsche den Familien der Opfer viel Geduld und Kraft und unserer Gesellschaft den Mut und die Ausdauer, auch das in Frieden und Zusammenhalt zu überstehen!

 

mahnwache_kaKarlsruhe Schlossplatz, Mahnwache für Paris, 16.11.2015

 

 

Ein Lächeln während der Flucht.

da

Herzerwärmend!
Ein Polizist und ein Flüchtlingsmädchen die gemeinsam „wo ist der Ring?“ spielen während einer Pause auf der Flucht.

Es ist so schön auch solche Bilder zu sehen. Die Kinder sind sowieso traumatisiert bis zum Ende und ich frage mich, wie ihre kleinen reinen Seelen das alles nur verkraften können und verkraften werden – auch in Zukunft. Da ist es schön zu sehen, dass sie wenigstens eine schöne Erinnerung an die ganze Zeit haben!

Es ist zwar traurig, dass man so sehr an die Gewaltbilder gewohnt ist, so dass man sich über schöne und menschliche Bilder so sehr freuen (muss) und nicht für selbstverständlich erachtet, dennoch ist es das Teilen wert.

Ich hoffe und bete, dass diese Menschen neben der Hilfe die Heim und körperliche Versorgung beinhaltet auch psychologische Betreuung bekommen.

Quelle: https://www.jyllands-posten.dk/premium/indland/ECE8008631/Det-øjeblik-da-vandring-blev-til-en-decideret-flugt/

Alle anders – alle gleich.

Unbenannt

Ich fand‘ dieses Bild so wunderschön und aussagekräftig, dass ich es mit euch teilen möchte. 

Alle anders alle gleich! Gemeinsam lachen, singen, tanzen, lieben und glauben! 🙂 

Aus dem Video von Sami Yusuf – It’s a Game.

Gesegneten Ramadan an die muslimischen Geschwister weiterhin!

Jesus (a.s) und Ich.

jesus und ich

 

Die Sonne scheint und ich fühle mich gut an diesem Tag. Der gute Tag wird besser, als ich einen Stand von der Studentischen Missionars Gruppe (oder so ähnlich), auf dem Campus entdecke, welcher kostenlos Kaffee ausschenkt und Kuchen ausgibt. Und noch besser wird es, als ich sehe, dass sie ein paar Sofas und einen Tisch mitten auf dem Campus aufgestellt haben, auf denen man sich breit machen und chillen kann.

Auf den Tischen liegen mehrere Exemplare der Bibel aus. Ich nehme mir eine, schlage mein Lieblingskapitel „Psalmen“ auf und lese darin.

Wie bei einer Attraktion bildet sich ein Kreis um mich. Ich werde von MitgliederInnen der Initiative angesprochen und wir unterhalten uns nett. Zu Beginn geht es um alltägliches; was wir studieren, wie alt wir sind, was wir so in unserer Freizeit treiben.

Als ich dann frage, ob ich die Bibel mitnehmen darf, machen sie große Augen. „Ja, klar!“, sagen sie, mit leicht fragenden Blicken.  

„Ich habe Zuhause eine Bibel, die aber sehr alt ist. Hatte mir mein Vater geschenkt. Noch von Luther, mit altem und neuem Testament in einem und eine sehr alte, anstrengende Schrift. In dieser lese ich nicht gerne, weil ich mich dann immer so anstrengen muss. Ich denke mir immer „jetzt musst du dir mal eine Bibel zulegen, um nicht immer nur im Internet zu stöbern“ aber ich kam nie dazu. Jetzt habe ich aber eine, danke!“

„Du bist aber schon…?“, beginnt sie, scheint es aber nicht benennen zu können.„Ja, ich bin Muslima. Ich bin eine Muslima, die eine gute Beziehung zu Jesus hat.“, erkläre ich weiter. 

Der Kreis um uns herum hat sich in der Zwischenzeit vergrößert.

Meinen ersten richtigen Kontakt mit Jesus hatte ich zur Abi-Zeit. Ich hatte einen Klassenkameraden, der ein ziemlich chilliger Katholik war. Immer wenn ich mich mit ihm unabhängig von Religion über Gott unterhielt (und das war oft), habe ich gemerkt, dass wir dasselbe Verhältnis zu Ihm haben. Ein persönliches, nahes, liebevolles, gar freundschaftliches. So wie er mit Jesus für sich umging, gehe ich bis heute noch mit Gott um.

Später, Sommer 2014 flog ich für ein Praktikum ehrenamtlich an die syrische Grenze in die Türkei, wo eine Schule für syrische Flüchtlingskinder gegründet wurde– von einer christlichen Organisation. Meine KollegInnen dort, die mir zur Familie wurden, beteten jeden Abend nach der Teamsitzung „zum Vater und zum Sohn“. Ich habe mit ihnen lange, respektvolle und liebevolle Gespräche über Gott, Jesus, den Islam und das Christentum geführt.  Auch wenn ich nie der Meinung sein kann und werde, dass Jesus Gottes Sohn ist, und sie hingegen niemals Jesus als notwendige Brücke zu Gott ablehnen werden, waren wir doch immer auf einer Wellenlänge.

Mir fiel es nie schwer nach ihren Gebeten ein „Amen“ (Erhöre!) auszusprechen. Ihre Gebete waren immer an den Herrn gerichtet, sowie meine Gebete es auch sind. Und sie berührten mich auf eine Art und Weise, welche für mich besonders war. Sie brachten mich meinem Herrn näher.


Seit dem denke ich oft an Jesus. An Isa (a.s.) und an das, was er Gutes in Menschen bewirkt.
Abgesehen von der Tatsache, dass das (Jesus als „Sohn Gottes“) aus islamischer Sicht etwas verwerfliches ist: diese Menschen hatten eine Verbindung zu Gott, die ich mir in einigen Lebenssituationen für mich wünschen würde. Und ich kann nicht bestreiten, dass sie mich auf wundersame Weise meiner Religion näher brachten und durch ihre Liebe zu Jesus meinen Iman (die Verinnerlichung des Islam und des Glaubens) gestärkt haben. Ihre ganze Motivation für das Gute rührte allein aus dem Glauben an Jesus heraus.

Und ich habe gemerkt: es geht um Gott. Das Andere ist ein Weg zu Ihm, ein Drumherum.

Wie Rumi sinngemäß einmal sagte: „Gott hielt die Wahrheit aus Glas in der Hand und lies sie fallen. Jeder nahm sich ein Teil vom Ganzen und dachte, dass er die absolute Wahrheit besitze.

Doch ich frage mich: geht es um das Glas oder um den, der es in der Hand hielt und fallen ließ? Der Kern des Ganzen ist doch mein Herr. Der Kern vom Ganzen ist doch unser Herr.

„Du führst mich hinaus ins Weite, du machst meine Finsternis hell.“ (Psalm 18)

„Allah ist der Freund der Gläubigen: Er führt sie aus den Finsternissen ins Licht.“ (Koran 2:257)

Wenn Menschen leiden – sterben.

Sag mir, wie kann ich mich glücklich und sorglos nennen, wenn Menschen, die mit mir die gleichen Werte, die gleichen Ziele und die gleiche Liebe zum Herrn teilen leiden und sterben.
An Bomben, Drohnen, Waffen – an dem Schweigen der anderen Menschen, welche was ändern könnten.

Sag mir, wie kann ich nicht weinen, nicht die Nächte auf bleiben und das Brennen in meiner Brust versuchen mit den Worten Gottes zu mildern, wenn es Menschen gibt, deren Augen eine Geschichte voll Ungerechtigkeit erzählen.

Sag mir, wie kann ich vernünftig sein, mein Herz, meine Seele, meine Gedanken zügeln, und diese vor Wut rein halten, wenn andere Menschen gutes dabei empfinden, Kinder, Frauen, Alte… Menschen zu töten?

Sag mir, wie können wir uns Sorgen darüber machen, welchen Film wir sehen, wo wir das Spiel schauen und ob dafür Süßigkeiten im Schrank sind,
wenn sie leiden.
Wenn Kinder leiden. Wenn Menschenrechte mit Füßen getreten werden, und die Machthaber der Ungerechtigkeiten in Schutz genommen werden.

Sag mir, wie kann ich still bleiben, wenn Weltmächte dabei zu sehen, wie ein Panzer gegen eine Steinschleuder antritt?

Sag mir, wie kann ich ruhig schlafen, wenn ein Kind mit einem Stein Terrorist genannt wird.

Sag mir, mit was soll ich meine Tränen weg wischen, mein Leid mindern, meine Wut in Zaun halten?

Sag mir, oh du Mensch – handelst du deiner Menschlichkeit entsprechend?

Der Wunsch nach Frieden und Gerechtigkeit, welchen ich seit Kindheit in mir trage.
Wohl zu viel verlangt in einer Welt, in der der Tote Mensch mehr Wert ist als der arme, kritische Lebende.

Oh Herr der Welten, oh du Gerechter, der Barmherzige, der Zornige.
Alles Lob gebührt nur Dir. Dir allein dienen wir und Dich allein bitten wir um Hilfe.

So höre unsere Gebete, so höre ihre Gebete und lass dem Leid ein Ende kommen.

Oh Herr, meine Augen geschwollen aus den Nächten die ich weine, weil die Ungerechtigkeit so unerträglich. Doch sie können nicht einmal mehr weinen.

Oh Herr, oh mein Herr, Ya Allah, der Eine, der Ewige, der ohne Anfang und ohne Ende.

Sprich: SEI! Und es soll geschehen.

Ya Allah, mildere die Leiden unserer Geschwister.
Ya Allah, nehme ihnen ihre Last.
Ya Allah, lass ihren Tod einen einfachen, schmerzfreien Tod sein.
Ya Allah, lass sie eingehen in dein Paradies zu deinem Habib‘ nebeneinander, denn niemand hat es mehr verdient.

Ya Allah, schenke uns Einsicht und einen klaren Blick.
Ya Allah, schenke uns Geduld und Ehrgeiz.

Ya Allah, schenke uns Veränderung und Frieden.
Denn Du bist Der Frieden Gebende, Der Frieden Liebende.

Rede an die Menschheit. (Chaplin)

“Es tut mir leid aber ich möchte nun mal kein Herrscher der Welt sein, denn das liegt mir nicht. Ich möchte weder herrschen, noch irgendwen erobern, sondern jedem Menschen helfen, wo immer ich kann. Den Juden, den Heiden, den Farbigen, den Weißen. Jeder Mensch sollte dem anderen helfen, nur so verbessern wir die Welt. Wir sollten am Glück des andern teilhaben und nicht einander verabscheuen. Haß und Verachtung bringen uns niemals näher. Auf dieser Welt ist Patz genug für jeden, und Mutter Erde ist reich genug, um jeden von uns satt zu machen.

Das Leben kann ja so erfreulich und wunderbar sein. Wir müssen es nur wieder zu leben lernen. Die Habgier hat das Gute im Menschen verschüttet und Mißgunst hat die Seelen vergiftet und uns im Paradeschritt zu Verderb und Blutschuld geführt. Wir haben die Geschwindigkeit entwickelt aber innerlich sind wir stehen geblieben. Wir lassen Maschinen für uns arbeiten und sie denken auch für uns. Die Klugheit hat uns hochmütig werden lassen, und unser Wissen kalt und hart. Wir sprechen zu viel und fühlen zu wenig. Aber zuerst kommt die Menschlichkeit und dann erst die Maschinen. Vor Klugheit und Wissen kommt Toleranz und Güte. Ohne Menschlichkeit und Nächstenliebe ist unser Dasein nicht lebenswert.

Aeroplane und Radio haben uns einander näher gebracht. Diese Erfindungen haben eine Brücke geschlagen, von Mensch zu Mensch. Die erfordern eine allumfassende Brüderlichkeit, damit wir alle Eins werden. Millionen Menschen auf der Welt können im Augenblick meine Stimme hören. Millionen verzweifelter Menschen, Opfer eines Systems, das es sich zur Aufgabe gemacht hat Unschuldige zu quälen, und in Ketten zu legen. Allen denen die mich jetzt hören rufe ich zu : Ihr dürft nicht verzagen! Auch das bittere Leid das über uns gekommen ist, ist vergänglich. Die Männer, die heute die Menschlichkeit mit Füssen treten werden nicht immer da sein. Ihre Grausamkeit stirbt mit ihnen, und auch ihr Hass. Die Freiheit, die sie den Menschen genommen haben, wird ihnen dann zurückgegeben werden. Auch wenn es Blut und Tränen kostet, für die Freiheit ist kein Opfer zu groß.

Soldaten vertraut euch nicht Barbaren an, Unmenschen die euch verachten, und denen euer Leben nichts wert ist, ihr seid für sie nur Sklaven. Ihr habt das zu tun, das zu glauben, das zu fühlen. Ihr werdert gedrillt, gefüttert, wie Vieh behandelt, und seid nichts weiter als Kanonenfutter. Ihr seid viel zu schade für diese verehrten Subjekte. Diese Maschinenmenschen, mit Maschinenköpfen, und Maschinenherzen. Ihr seid keine Roboter, ihr seid keine Tiere, ihr seid Menschen! Erwahrt euch die Menschlichkeit in euren Herzen und hasst nicht, nur wer nicht geliebt wird hasst, nur wer nicht geliebt wird. Soldaten kämpft nicht für die Sklaverei, kämpft für die Freiheit.

Im siebzehnten Kapitel des Evangelisten Lukas steht : Gott wohnt in jedem Menschen. Also nicht nur in einem oder in einer Gruppe von Menschen. Vergesst nie, Gott liegt in euch allen, und ihr als Volk habt allein die Macht. Die Macht Kanonen zu fabrizieren, aber auch die Macht Glück zu spenden. Ihr als Volk habt es in der Hand, dieses Leben einmalig kostbar zu machen, es mit wunderbarem Freiheitsgeist zu durchdringen. Daher im Namen der Demokratie : Laßt und diese Macht nutzen! Laßt uns zusammen stehen! Laßt uns kämpfen für eine neue Welt, für eine anständige Welt! Die jedermann gleiche Chancen gibt, die der Jugend eine Zukunft und den Alten Sicherheit gewährt. Versprochen haben die Unterdrücker das auch, deshalb konnten sie die Macht ergreifen. Das war Lüge, wie überhaupt alles, was sie euch versprachen, diese Verbrecher. Diktatoren wollen die Freiheit nur für sich, das Volk soll versklavt bleiben. Laßt uns diese Ketten sprengen! Laßt uns kämpfen für eine beseere Welt! Laßt uns kämpfen für die Freiheit in der Welt, das ist ein Ziel, für das es sich zu kämpfen lohnt. Nieder mit der Unterdrückung, dem Hass und der Intoleranz! Laßt uns kämpfen für eine Welt der Sauberkeit. In der die Vernunft siegt, in der uns Fortschritt und Wissenschaft allen zum Segen reichen. Kameraden, im Namen der Demokratie : Dafür laßt uns streiten!”