Gott ist das Licht.

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„Gott ist das Licht des Himmels und der Erde,
Das Gleichnis seines Lichtes ist Wie eine Nisch’,
in welcher eine Leuchte,
Die Leuchte ist in einem Glas,
Das Glas ist wie ein funkelnder Stern,
Die angezündet ist vom Segensbaume,
Dem Oelbaum nicht aus Osten noch aus Westen;
Das Oel fast selber leuchtet,
wenns Auch nicht berührt die Flamme;
Licht über Licht – Gott leitet Zu seinem Lichte, wen er will:
Gott aber prägt die Gleichnisse den Menschen,
Und Gott ist jedes Dings bewusst.“

aus dem Quran übertragen von Rückert

Erschwernis – Erleichterung

huzur.

Es kommt mir in den Sinn. Immer öfter. Fast jede Minute. Und nachts. Da ist es der Inhalt meines Denkens, meines Atmens. Nachts ist es Alles.

Dieser Vers. Der mich begleitet hat durch so viele Höhen und Tiefen.

Wenn ich saß, weil mir die Luft weg blieb. Meine Augen sich füllten mit Tränen, aber nicht fließen duften, weil Schwäche nicht erwünscht war.

Ich sprach es zu mir, als sei es ein Elixier. Als würde es, wenn ich es nur oft genug dachte alle meine Sorgen weg fegen.

Und es kehrte eine Macht ein, wenn ich es immer wieder mit selbst zu flüsterte.
Ich konnte wieder atmen. Schluckte meine Tränen runter, hob sie auf für die stille Nacht, die entflohene Träne wischte ich weg, stand auf und ging weiter.

Es gibt Zeiten, da ist es mein Lebensinhalt. Das Etwas was mich daran hindert nicht im Bett liegen zu bleiben. Mich nicht selbst zu bemitleiden. Es hindert mich daran, kaputt zu gehen an mir Selbst. Und an das was mich lässt kaputt gehen.

Und es gibt Zeiten, da flüstere ich es anderen zu. Da bin ich nämlich erfüllt von dem etwas. Bin stark. Scheine nicht nur stark, sondern bin es. Da gebe ich anderen diesen Rat, dass dieses Elixier Wunder bewirkt.

Nun ist wieder die Zeit, in dem die Nacht gefüllt ist mit diesem Satz. Mit diesem Zeichen. Mit diesem Elixier. In der mir der Schlaf geraubt wird vom Alltäglichen. Und es ist wieder die Zeit, in dem mir meine Luft weg bleibt, meine Augen sich mit Tränen füllen und ich sie runter schlucke, denn Schwäche ist nicht gestattet.

Denn ich denke mir, und flüstere mir immer wieder zu:

Fa inna ma’al ‚usri yusra.. Fa inna ma’al ‚usri yusra.. Fa inna ma’al ‚usri yusra..

Und ich bekomme wieder Luft. Schlucke meine Tränen herunter. Hebe sie mir auf für die Stille der Nacht. Wische die eine entflohene Träne weg.

Noch einmal spreche ich es. Etwas lauter als sonst:

„Und wahrlich, mit der Erschwernis kommt die Erleichterung.“
Fa inna ma’al ‚usri yusra..

Ich stehe auf und gehe weiter..

(© emk)
(Quran; 94:6)