Das Gift des Nichtstun.

Ohne mich selbst loben zu wollen, (davor fürchte ich mich) kann ich sagen, dass ich seit vielen Jahren ein aktiver Mensch bin. Ich versuche viel zu tun. Bin in Vereinen, Organisationen etc. aktiv und versuche mich so gut es geht für das Gute einzusetzen. Seien es kleine Dinge, die keiner sieht wie Stunden lang am Eingang einer Jugendherberge auf den Lieferanten der gespendeten Würstchen zu warten oder sichtbar auf einer Bühne stehen und etwas moderieren oder ähnliches. 

Ich hatte immer ein Gefühl der Erfüllung in mir, wenn ich was tat, wenn ich was tun konnte. Wenn ich dem Fortschritt der Gemeinschaft und der Gesellschaft etwas beitragen konnte. 

Ich kenne Menschen, die es genießen  Tage lang nichts zu tun. Solche Zeiten gab es bei mir – dem Herrn sei Dank – selten. Doch die letzen zwei Wochen habe ich wegen persönlicher Umstände einen krassen Cut in meinem Leben durchlebt bzw. durchlebe ihn immer noch. 

Von den meisten Aktivitätsmöglichkeiten, die ich hatte und in die ich fest involviert war, bin ich nun örtlich zu weit weg, so dass die Dinge so einfach nicht mehr zu machen sind. Seit zwei Wochen in etwa sitze ich da, in einer Phase meines Lebens, in der Andere möglicherweise Abstand und Ruhe von Menschen und Arbeit genießen würden. 

Ich merke nur, wie ich das „TUN“ vermisse. Wie das „TUN“ mir selbst gut tat, und wie es mir jetzt nicht gut tut, nichts zu tun. Nichtstun fühlt sich für mich wie ein Gift an, dass sich in dich setzt und tatsächlich lähmt. 

All die vielen Zitate großer Denker, all die Worte von großen Menschen meines Herzens, all die Koranverse  über das „TUN“ – jetzt ergeben sie Sinn. Nie, wenn wir etwas tun, tun wir es für andere. Wir tun es immer für uns selbst. Wir tun es, damit wir uns selbst und andere schätzen und respektieren lernen. Wir tun es damit wir ruhig schlafen können. Wir tun es damit unsere Seele das Gefühl von Erfüllung erlangt. Denn der Mensch der „tut“, verändert im Endeffekt die Welt. 

Selten weiß ich nicht, wieso ich einen Text schreibe oder was ich überhaupt damit sagen möchte. Selten ist ein Text so, auf diese Art und Weise persönlich. Ich möchte nur eine Geschichte erzählen, mit dieser abschließen, hoffen und beten, dass auch ich, in naher naher Zukunft wieder etwas zu Tun finde/bekomme/habe, und andere zum aktiven Tun motivieren kann. 

Die Geschichte des Propheten Ayyoub/Hiob kennen sicher viele von uns. Ayyoub a.s. wurde auf eine Art und Weise geprüft, wie vielleicht kein anderer. Irgendwann, richtet er sich an den Herrn, in Mühsal und Leiden erstickend und spricht sein Leiden aus:

„Und erinnere dich an unseren Diener Hiob, (wie es war) als er zu seinem Erhalter rief: „Siehe, Satan hat mich mit völliger Mühsal und Leiden heimgesucht.“ 

Der Prophet ist so am Ende. Im Türkischen wird „Mühsal“ als „bitiş noktası“ beschrieben. Der Punkt, an dem man am Ende angelangt ist. Leiden wird als „Azab“beschrieben. Azab bedeutet „allein-sein, niemanden haben, dass Gott dir den Rücken zugewendet hat“. An diesem Punkt war Ayyoub a.s. angelangt und rief sein Leiden dem Herrn zu. Der Herr antwortet: 

„(und ihm daraufhin geantwortet wurde: „Schlage mit deinem Fuß (auf den Boden): hier ist kühles Wasser zum Waschen und zum Trinken.“ 

Es ist einfach nur krass. Einfach nur viel zu krass. Gott spricht nicht von Mitleid, Gott zieht seine Prüfungen nicht zurück. Gott sagt ihm, er solle aufstehen, sich aus der Situation lösen, auf den Boden schlagen. „Schlag mit deinem Fuß“ – tu etwas, bewege dich, lieg nicht da und bemitleide dich nicht selbst! Wasch dich und trinke Wasser und mach weiter. Kennt ihr diese Menschen, die einem sagen man solle sich das Gesicht waschen und ein Glas Wasser trinken, wenn etwas Schlimmes passiert ist oder man erschöpft ist? Genau das sagt Gott zu Ayyoub. Raff dich auf, lese ich in diesen Zeilen. Raff dich auf und „TU“ etwas! Denn am Ende des Tuns ist Erfolg und Zufriedenheit. 

„Und wir erteilten ihm neue Nachkommenschaft und verdoppelten die Zahl als ein Akt der Gnade von Uns und als eine Erinnerung an alle, die mit Einsicht versehen sind.“

Wenn das Tun uns von der Schlimmsten Lage unseres Lebens befreien kann, wie kann es noch Menschen geben, die das Nichtstun preisen? 

 

Ich wünsche allen Fastenden einen gesegneten Monat mit viel Liebe, Licht, Einsicht und vielen Aktivitäten. Ich wünsche mir, dass das Tun nicht lang auf sich warten lässt, dass ich nicht lange auf mich warten lasse! 

 

Ramadan 1436/2015.

Ich wünsche allen meinen muslimischen Geschwistern einen segenreichen und entgiftenden Fastenmonat für Körper, Geist und Seele!
Möge unser‘ Fasten nicht nur auf das Körperliche beschränkt bleiben, sondern vom Magen hoch gehen, in die Zunge, damit wir mit dem Wort fasten, in die Augen, damit wir mit dem fasten, was wir an schädlichem ansehen, runter in die Hände, damit wir an unseren schlechten Taten fasten und  in die Beine und Füße, damit wir unschöne Orte fasten, zu denen sie uns tragen (müssen). 

Eine kleine Sache, die wir in unserer Familie eingeführt haben und seit einigen Jahren umsetzen. 

Sinn des Fasten ist es nicht, den Tag über nichts zu essen und am Abend zu essen, als sei man ein König, der nicht genug haben kann. Vielleicht möchten wir unser Iftar-Essen klein halten. Eine leichte Suppe, nur EIN Hauptgericht und was Süßes am Ende. Und das Wichtigste, nichts weg schmeißen! Es ist leider so, dass wir vor allem am Ramadan extrem viel Essen weg werfen – das ist absolut nicht der Sinn der Sache. 

In der Familie machen wir für jeden Tag nur ein Hauptgericht, und wenn am nächsten Tag noch was übrig ist, essen wir wieder dieses Essen. Vielleicht möchtet ihr das auch einführen. Oder sowas ähnliches. 

Lange Rede kurzer Sinn: den Sinn des ganzen nicht vergessen – einen Monat voller Liebe und Licht wünsche ich! 

An meine nicht-muslimischen Freunde – es ist alles gut. Wir haben schon viele andere Fastenmonate überlebt. Auch diesen werden wir durchstehen. Geht doch gerne mal am Abend zum Fastenbrechen zu euren musl. Freunden. Ich bin mir sicher, ihr werdet es gut haben! 🙂 

Im letzen Jahr schrieb ich zwei längere Texte zum Ramadan (einfach drauf klicken):

Teil I: https://esimmasallah.wordpress.com/2014/06/20/der-ramadan-kommt-teil-i/
Teil II: https://esimmasallah.wordpress.com/2014/06/23/der-ramadan-kommt-teil-ii/

Der Ramadan kommt. (Teil II)

Der Ramadan kommt. (Teil II)

Fortsetzung zu Teil I : http://esimmasallah.wordpress.com/2014/06/20/der-ramadan-kommt-teil-i/

Die dritte Sache, auf die ich etwas eingehen möchte ist die Gemeinschaft oder auch die Einsamkeit in diesem Monat.

Ich durfte in den letzten Jahren in diesem Part welchen ich ansprechen will zwei unterschiedliche Dinge, welche einen großen Gegensatz darstellen, beobachten.

Zum Ersten ist es die Art von Gruppe, welche den Ramadan (fast) nur dazu nutzt, die Familien- und Bekanntschaftsbesuche/einladungen, für die sie im restlichen Jahr keine Zeit oder Lust hatten, abzuarbeiten. Das heißt, den ganzen Monat verbringen sie damit, ein makelloses Essen für Gäste zuzubereiten, und an einem Tisch mit unzähligen Menschen zu sitzen in dem alles für die Gastgeber voll Stress ist und nichts vom engen Familienkreis, wie Ehefrau/mann, Kinder, Vater, Mutter etc. zu haben, geschweige denn von der Stille der Nacht für Allah taala.
Obwohl wir den Segen des Ramadans auch dafür nutzen könnten, in Zufriedenheit mit uns selbst, und dem was Allah taala uns gegeben hat den Tag zu verbringen und so zu beenden.

Natürlich haben das Einladen und der Gast im Islam eine wichtige und hohe Stellung, doch sollten wir uns auch in dieser Sache vor Übertreibung hüten.
Sowie auch vor Untertreibung, worauf ich nun kurz eingehen möchte.

Auch gibt es Menschen, welche der felsenfesten Überzeugung sind, dass der Monat Ramadan nur und nur für den einzelnen Menschen, das heißt das Individuum ausgerichtet ist. Sie ziehen sich nicht nur in den letzen zehn Tagen des Ramadans zurück, sowie es empfohlen ist, sondern komplett. Somit besteht die Gefahr, dass wir in diesem gesegneten Monat nicht den Wert der Gemeinschaft neu und anders entdecken können, und es somit neu definieren können.

Auch werden wöchentliche Treffen in einer islamischen Gruppe oft im Ramadan unterbrochen oder pausiert, obwohl der Ramadan doch die Zeit sein sollte, in der wir diese Taten noch intensiver machen sollten.

Der Prophet (Frieden und Segen Allahs auf ihm) – ermutigte die Gläubigen dazu, dass sie gemeinsam essen sollen, und dass das Essen für zwei, auch für drei Leute reichen, dass Essen für drei auch für vier Leute reichen würde. (Vgl. al – Buchari)

Zu guter Letzt möchte ich nur kurz auf eine Thematik eingehen, welche in dem islamischen Kreis immer wieder sehr unter geht.
Hier geht es um die Kinder.

Die Kinder genießen im Islam genauso Rechte wie jeder andere Mensch auch. Wenn wir den Umgang des Propheten (Frieden und Segen Allahs auf ihm) mit den Kindern etwas studieren, merken wir sehr schnell, dass auch Kinder Wesen sind, die ein Recht darauf haben genauso ernst und für voll genommen zu werden wie andere.

Somit möchte ich in meinem vorletzen Abschnitt den Ratschlag und auch die Bitte äußern, die Kinder in dem ganzen Stress, welcher mit dem Monat ebenso verbunden ist, nicht untergehen zu lassen.
Wir sollten uns mit ihnen zusammen setzen, ihnen Geschichten über die Zeit des Propheten (Frieden und Segen Allahs auf ihm) erzählen, und ihnen den Monat Ramadan und das Fasten verständlicher machen und näher bringen.
So lernen sie früh zu hinterfragen und zu verstehen. Sowohl das jetztige Geschehen als auch wenn sie älter sind, wieso sie das Ganze machen. Und inscha Allah tun sie das dann aus Überzeugung und nicht aus anderen Motiven heraus.

Auch die Angewohnheit einiger Kulturkreise, Kinder an einen separaten Tisch zu setzen, an dem sie wenig mit am Geschehen teilhaben können und auch etwas benachteiligt werden, sollten wir versuchen zu reduzieren.
Die Kinder sollten den Segen, die Liebe und die Besonderheit des Monates an jedem Tag neu für sich entdecken können.

Anas Ibn Malik, der zehn Jahre lang dem Gesandten Allahs geholfen hatte, sagte: „Ich habe nie einen Mann gesehen, der seinen Familienangehörigen zugeneigter gewesen ist als der Prophet Muhammad (Frieden und Segen Allahs auf ihm). “ (Muslim)

Diese und alle anderen Nasihas, welche gekommen sind und kommen werden, gelten an erster Stelle mir selbst.

Möge Allah taala uns helfen, eine reine Absicht zu fassen und diese beizubehalten bzw. immer wieder auf das Neue zu erneuern. Möge Allah taala den Monat Ramadan, der sehr bald an unsere Tür klopft, ein Segen für uns, unsere Familien, unseren Freunden, und für die gesamte Ummah sein lassen.
Möge Er uns stärken in dem was wir an Gutem haben und uns verbessern an dem, was wir an Schlechtem haben.
Und möge Er uns zu jenen gehören lassen, welche am Tag der Tage unter dem Schatten Seines Throns stehen dürfen. Amin.

“O ihr, die ihr glaubt! Das Fasten ist euch vorgeschrieben, so wie es denen vorgeschrieben war, die vor euch waren. Vielleicht werdet ihr (Allah) fürchten.
Es sind nur abgezählte Tage. Und wer von euch krank ist oder sich auf einer Reise befindet, soll eine Anzahl anderer Tage (fasten). Und denen, die es mit großer Mühe ertragen können, ist als Ersatz die Speisung eines Armen auferlegt. Und wenn jemand freiwillig Gutes tut, so ist es besser für ihn. Und daß ihr fastet, ist besser für euch, wenn ihr es (nur) wüßtet!
Der Monat Ramadan ist es, in dem der Qur’an als Rechtleitung für die Menschen herabgesandt worden ist und als klarer Beweis der Rechtleitung und der Unterscheidung. Wer also von euch in dem Monat zugegen ist, der soll in ihm fasten. Und wer krank ist oder sich auf einer Reise befindet, soll eine Anzahl anderer Tage (fasten) – Allah will es euch leicht, Er will es euch nicht schwer machen – damit ihr die Frist vollendet und Allah rühmt, daß Er euch geleitet hat. Vielleicht werdet ihr dankbar sein.
Und wenn dich Meine Diener über Mich befragen, so bin Ich nahe; Ich höre den Ruf des Rufenden, wenn er Mich ruft. Deshalb sollen sie auf Mich hören und an Mich glauben. Vielleicht werden sie den rechten Weg einschlagen.
Es ist euch erlaubt, euch in der Nacht des Fastens euren Frauen zu nähern; sie sind Geborgenheit für euch und ihr seid Geborgenheit für sie. Allah weiß, daß ihr gegen euch selbst trügerisch gehandelt habt, und Er wandte euch Seine Gnade wieder zu und vergab euch. So pflegt nun Verkehr mit ihnen und trachtet nach dem, was Allah für euch bestimmt hat. Und esset und trinkt, bis der weiße Faden von dem schwarzen Faden der Morgendämmerung für euch erkennbar wird. Danach vollendet das Fasten bis zur Nacht. Und pflegt keinen Verkehr mit ihnen, während ihr euch in die Moscheen zurückgezogen habt. Dies sind die Schranken Allahs, so kommt ihnen nicht nahe! So erklärt Allah den Menschen Seine Zeichen. Vielleicht werden sie (Ihn) fürchten.” (Sura al-Baqara, Zeichen 183-187)


Ich wünsche jedem einen gesegneten Monat Ramadan.

Der Ramadan kommt. (Teil I)

Der Ramadan kommt. (Teil I)

Der Fastenmonat Ramadan steht vor der Tür.

Der Ramadan ist der Monat, in welchem wir, die Muslime in aller Welt einen Monat von Morgendämmerung bis Sonnenuntergang auf Essen und Trinken verzichten. Das ist selbstverständlich nicht das Einzige.

Wir sollten uns sowieso bemühen, ungute Charaktereigenschaften die wir haben abzutrainieren oder erst gar nicht anzugewöhnen.
In diesem Monat sind wir als Muslime angehalten genau das zu trainieren. Der Monat Ramadan ist auch etwas wie ein Training für das ganze Jahr.

Eine Entgiftung von all den Dingen die wir innerhalb von 11 Monaten in uns pumpen. Sei es auf körperlicher, seelischer oder auf geistiger Ebene.
Somit sollten wir versuchen diesen Monat auf die bestmögliche Art und Weise zu verbringen uns für die kommenden 11 Monate rüsten.

Angefangen bei dem sinnfreien Wort bis zum Essen sind wir in einem Monat des Verzichts, der Selbstdisziplin und Selbsterziehung.

Durch die Dinge von denen wir uns enthalten, (seien sie in normalen Monaten erlaubt oder nicht) haben wir einen viel klareren Kopf und eine nicht so benebelte und gefüllte Sicht auf die Dinge die um uns herum passieren. Somit haben wir durch den Fastenmonat, der nicht nur körperliches Fasten sondern auch geistiges und seelisches Fasten bedeutet, die einmalige Möglichkeit, zusammen mit weit über Milliarde Geschwistern gemeinsam diesen Weg zu gehen und zu teilen.

Nun gibt es einige etwas verbreitete Phänomene unter uns Muslimen, welche sich folgend darstellen:

Nach einem Tag Fasten, welches wir unglücklicher Weise oft nur als ein Fasten des Körpers betrachten, wird zum Fastenbrechen am Abend aufgedeckt, als seien hundert Personen zu Gast und man könne nicht genug nachschieben. Nun stellt sich die Frage, ob das das Richtige ist, und ob uns der Islam mit dem Fastenmonat Ramadan dies lehren will. Ist es nicht eher so, dass wir Genügsamkeit und Verzicht, -auch in der Zeit in der wir nicht aktiv verzichten müssen-, lernen sollten?

Ist es nicht auch eine Art Verschwendung, vor der uns Allah taala im Quran warnt, wenn wir erstens: mehr kochen als wir brauchen und zweitens: mehr essen, als wir müssen um satt zu werden?

„Und seid nicht verschwenderisch; siehe, er liebt die Verschwender nicht.“ (Sure An’âm, 141)

Wo wir auch beim zweiten Phänomen wären, welches ich nicht unerwähnt lassen möchte:
In der Nacht, nach Sonnenuntergang, wenn wir wieder Essen und Trinken dürfen, sollten wir vielleicht die Kraft und auch die Stille und den Segen der Nacht nutzen, um es in der Ibadat (Gottesdienst) zu verbringen,..

„Und unterbrich deswegen in der Nacht deinen Schlaf – vollbringe diese Leistung freiwillig. Es mag sein, dass dich dein Herr dafür zu einem löblichen Rang erhebt.“ (Al-Isra’, 79)
„Ihre Seiten halten sich fern von ihren Betten; sie rufen ihren Herrn in Furcht und Hoffnung an und spenden von dem, was Wir ihnen gegeben haben.“ (As-Sadschda, 16)

..aber stattdessen ist oft etwas anderes zu beobachten.

Wir verbringen die Nacht, die wenigen Stunden die wir nicht verzichten müssen, im Konsum. Die ganze Nacht sind wir wach und damit beschäftigt, zu essen, zu trinken, zu plaudern und quatschen und vieles andere.
Das heißt, dass das Fasten, wovon ich in den ersten Sätzen schrieb -von Körper, Geist und Seele- nur auf die Fastenstunden des einzelnen Tages, und nicht auf den kompletten Ramadan bezogen werden.

Das heißt nicht, dass wir während der Zeit, in dem es erlaubt ist zu konsumieren dies nicht tun sollen – denn wir können uns nichts für verboten erklären, was Allah taala uns für erlaubt erklärt hat – sondern, dass wir auch diese Zeit in Selbsterziehung, Reflexion und in dem Versuch Allah taala -durch den Segen dieses Monats, und durch die unzählbaren Vorteilen, im Gegensatz zu den anderen Monaten im Jahr, die sich für uns bieten-, näher zu kommen als wir es sonst vielleicht tun könnten.

Im Monat Ramadan gibt es wie erwähnt viele Vorteile, die sich bis hin zum Jenseits ziehen.

Abu Hurayrah (möge Allah mit ihm zufrieden sein) berichtete, dass der Gesandte Allahs (Frieden und Segen Allahs auf ihm) sagte: „Wenn Ramadān kommt, sind die Tore des Paradieses geöffnet und die Tore der Hölle geschlossen, und die Teufel sind in angekettet.“ Al-Bukhāri (1899) und Muslim (1079)

In einem von At-Tirmidhî überlieferten Hadîth fragte man den Propheten (Frieden und Segen Allahs auf ihm): „Welches Almosen ist besser?“ Er antwortete: „Ein Almosen im Ramadân.“

Salmân überlieferte, dass der Prophet (Frieden und Segen Allahs auf ihm): „Wer sich [Allâh] in ihm [im Ramadân] durch etwas Gutes nähert, ist wie jemand, der in den übrigen Monaten eine Pflicht erfüllt hat; und wer in ihm eine Pflicht erfüllt, ist wie jemand, der in den übrigen Monaten 70 Pflichten erfüllt hat.“

Dies sind nur drei Beispiele von vielen, in welchen der Prophet (Frieden und Segen Allahs auf ihm) aufzeigte, welchen Wert der Monat Ramadan und somit alle Taten haben, die wir tun.
(Fortsetzung folgt inshaAllah)