Theater auf Social Media. Die Seestadt-Saga!

Bildquelle: seestadt-saga.at

Stellt euch vor: ihr sitzt gechillt Zuhause und verbringt Zeit auf facebook, Instagram und Twitter. Ihr möchtet eigentlich mal sehr gerne ins Theater, aber dann müsstet ihr ja die Wohnung verlassen – nicht so gut bei dem Wetter. 

Was wenn ich euch sage, dass es Leute gibt die das  Theater zu euch nach Hause bringen? – auf deine facebook Chronik, dein Instagram Feed und deine Twitter Startseite? 

Das Schauspielhaus Wien hat ein neues Projekt: Die SEESTADT SAGA – Die erste begehbare Social Media Serie in Echtzeit!

Es gibt zum Beispiel eine Filmstudentin, die du auf Facebook auf ihren Livestreams begleiten kannst, wie sie bis spät in die Nacht an ihren Filmen arbeitet. Einen Versicherungsmakler, den Timur, bei dem du deine Haushaltsversicherung abschließen kannst. Einen Jungpolitiker mit dem du über Politik diskutieren kannst und eine junge Frau, die komische Dialoge mit ihrem Vater auf facebook hat. 

Das coole an der ganzen Sache: du kannst mitmachen und mitmischen. Schreib den Versicherungsmakler an und frag ihn nach einer Versicherung. Treff dich mit ihm und lass dich beraten. Geh auf die Wahlparty vom Politiker (die heute stattfindet) und verwickel‘ ihn in eine politische Diskussion oder, hilf der jungen Frau Katharina und ihren Eltern beim Umzug für ein kühles Bier oder eine Cola! Kommentiere auf allen Plattformen und mach mit! 

Ich werde glaube ich versuchen den Nachwuchspolitiker ein bisschen auf Twitter in die Mangel zu nehmen – mal schauen, wie er zu der aktuellen Situation in Österreich steht und wie er das Land gestalten möchte. 🙂 

Leute! Theater auf den meist genutzten Social Media Plattformen – das nenne ich die 4. Wand durchbrechen! – ein Meisterwerk. 

Die erste Staffel der Serie/Theater geht bis zum 12. November 2017 – alle Infos findet ihr auf der Seite von der Seestadt! -> www.seestadt-saga.at

Sieht so etwa das Theater des 21. Jahrhunderts etwa in Zukunft aus? 

Ruhepole.

In einer für mich sehr schwierigen und stressigen Zeit, riet mir ein sehr weiser Mann, ich solle mich selbst nicht vergessen und mir selbst auch etwas Gutes tun.

Er meinte, dass ich mir -Ruhepole- suchen soll. Ruhepole an denen ich zu mir kommen, mich ausruhen und mich fallen lassen kann. Abstand haben zum Stress, zum aufwirbelnden Alltag und all den kleinen Problemchen, die einem doch so groß erscheinen.

Ich habe beschlossen, die Dinge die ich mit der Zeit gelernt habe, dir mir gut taten und mir gut tun mit Euch zu teilen.

Ein Mensch der „aktivistisch“ tätig ist, neigt dazu ständig negative Dinge zu teilen, um auf Missstände aufmerksam zu machen. Doch habe ich gemerkt, dass diese Negativität mich langsam all-umfasst hat. Und das möchte ich nicht. Deshalb die neuen Kategorien und dieser erste Beitrag auf meinem Blog.

Ruhepole also. 

Foto: Umut Güngördü

Ruhepole können Orte sein, können Menschen sein. Ruhepole kann Musik, ein bestimmtes Lied, ein bestimmtes Instrument sein.

Bei mir sind es Cafes, eindeutig Cafés, der Klang vom Klavier oder sonst gute Musik, in die ich mich einfühlen kann.

Ruhepole können auch Menschen sein. Menschen, denen man sich nicht erklären muss, die positiv sind, die dir Gutes mitgeben und das auch so beabsichtigen.

Diese Menschen, sagte der weise Mann, sind zu Beginn kleine Pflanzen, die man gießen sollte, damit sie größer, stärker und schöner werden.

Ich möchte Euch in diesem Beitrag mitgeben, Euch und Euer Wohl nicht zu vergessen. Euch Abstände zu gönnen, vom Alltag, von den Dingen oder Menschen die Euch bedrücken.

Sucht Euch euren persönlichen und für Euch besonderen Ruhepol. Findet heraus, was ihr liebt, wo und mit wem ihr gerne seid, mit was ihr Euch gerne beschäftigt. Fixiert, wenn möglich einen bestimmten Tag in der Woche oder alle zwei Woche, in dem ihr Euch zurück ziehen möchtet, und Euren persönlichen Ruhepol „besuchen“ möchtet. Schaltet das Smartphone aus oder auf lautlos. Macht damit nur, was Euch gut tut und euch Spaß macht (bei mir ist es Instagram). Nehmt Euch ein, zwei, drei Stunden in der Woche für Euch selbst und kommt zur Ruhe. 

Lass zu, dass auch einmal Ruhe in euren Alltag kehrt, dass ihr zu Ruhe kommen könnt. Denn das dürft ihr! Und das braucht ihr, so wie ich und jede/r andere auch.

Monolog eines Flüchtlings.

„Habe nun, ach! Philosophie,
Juristerei und Medizin,
Und leider auch Theologie
Durchaus studiert, mit heißem Bemühn.
Da steh ich nun, ich armer Tor!
Und bin so klug als wie zuvor;
Heiße Magister, heiße Doktor gar“
(aus Goethe – Faust I)
doch einen Wert hat das alles nicht in diesem fremden Land.

Sitze hier, in einer Einraumwohnung die runter gekommen ist. Lebe mit Fiechern und bösem Geruch in der Nase, weil ich geflüchtet bin.

Hier nun, halte ich dieses Stück Papier in der Hand, welches die Macht hat über mein Leben, über meine Zukunft zu bestimmen.

Bin geflüchtet von Kriegen weit weg von Europa. Zu Fuß bin ich gelaufen, Kilometer weit, bis ich die Grenze der Türkei gesichtet hatte. Empfangen hat man mich mit einer Flasche Wasser. Vor die Wahl wurde ich gestellt: in die Zelte weit ab von Zivilisation, oder auf eigene Faust in die Stadt?! Schwer war die Entscheidung nicht – lange war ich im Krieg ein Nicht-Mensch, nun wollte ich meine Würde wieder.

So bin ich weitergezogen, mit dem Boot, mitten in der Nacht nach Griechenland für das letzte bisschen Geld das ich hatte. Dort empfangen, von nicht sehr netten Männern mit Knüppeln in der Hand. Doch immer mit dem Ziel vor Augen: ich will meine Menschenwürde wieder!
Ein Papier nach dem Anderen habe ich ausgefüllt und unterschrieben. Kein Wort verstanden von all dem.  

In der Heimat: anerkannt, studiert, zu den gern gesehensten Menschen gehört.

In Europa habe ich seit Wochen die selbe Hose an. Bin illegal. Bin wertlos. Bin erstmal nur eine Nummer auf dem Papier. Eine illegale Nummer von vielen!

Nach der Duldung in Deutschland nun noch einmal: dieses Stück Papier soll nun über meine Zukunft entscheiden. Gebe ich alles auf? Alles, was ich mir jahrelang in der Heimat aufgebaut habe, um hier in diesem Raum mit Käfern und bösem Geruch zu leben? Oder unterschreibe ich es nicht, und werde mitten in der Nacht von Männern abgeholt und ganz geheim in einen Flieger Richtung Krieg zurück geschickt, so wie sie es mit vielen meiner Leidensgenossen getan haben?

Ich wollte nur eins, als ich meine Tasche gepackt hatte und begann in Syrien los zu laufen: ich wollte nur meine Menschenwürde wieder.

Bekomme ich das, wenn ich mich für das eine entscheide, oder doch, wenn ich mich für das andere entscheide?

Nun ist es Zeit eine Entscheidung zu treffen.
Wie man im Arabischen sagt: Bismillah – Im Namen Gottes!

Nachtrag:

Dieser Monolog ist im Rahmen eines Theaterprojekts in der Uni entstanden, in welchem ich einen Flüchtling spielte, welcher eine Entscheidung treffen musste. Die Inhalte des Textes sind mehrere wahre Begebenheiten, die mir von Flüchtlingen anvertraut worden sind. Die Flucht über Griechenland, zu Fuß in die Türkei, alleine in einer fremden Stadt. All das machen diese Menschen, unsere Menschengeschwister in Wirklichkeit durch!

Ich bete zum Herrn der Welten, dem Gerechten, dem Liebenden und dem, der Wahrheit sendet, dass sie ihren Frieden finden mögen. Amen.