„Das ist mein Fenster. Eben
bin ich so sanft erwacht.
Ich dachte, ich würde schweben.
Bis wohin reicht mein Leben,
und wo beginnt die Nacht?
Ich könnte meinen, alles
wäre noch Ich ringsum;
durchsichtig wie eines Kristalles
Tiefe, verdunkelt, stumm.
Ich könnte auch noch die Sterne
fassen in mir; so groß
scheint mir mein Herz; so gerne
ließ es ihn wieder los
den ich vielleicht zu lieben,
vielleicht zu halten begann.
Fremd, wie niebeschrieben
sieht mich mein Schicksal an.
Was bin ich unter diese
Unendlichkeit gelegt,
duftend wie eine Wiese,
hin und her bewegt,
rufend zugleich und bange,
daß einer den Ruf vernimmt,
und zum Untergange
in einem Andern bestimmt.“
(Rainer Maria Rilke – Band 1 S. 621-622)
Ich sah einen Regenbogen.
Zuletzt davor als Kind.
Das Erste, was mir in den Sinn kam war,
dass ich es teilen möchte – mit Dir.
Und der Genuss dessen nicht vollkommen ist – ohne Dich.
Dass ich drüber laufen möchte,
in die seelenruhige Welt die auf der anderen Seite wartet,
aber nicht allein.
Mit (Dir).