Der Ramadan kommt. (Teil I)

Der Ramadan kommt. (Teil I)

Der Fastenmonat Ramadan steht vor der Tür.

Der Ramadan ist der Monat, in welchem wir, die Muslime in aller Welt einen Monat von Morgendämmerung bis Sonnenuntergang auf Essen und Trinken verzichten. Das ist selbstverständlich nicht das Einzige.

Wir sollten uns sowieso bemühen, ungute Charaktereigenschaften die wir haben abzutrainieren oder erst gar nicht anzugewöhnen.
In diesem Monat sind wir als Muslime angehalten genau das zu trainieren. Der Monat Ramadan ist auch etwas wie ein Training für das ganze Jahr.

Eine Entgiftung von all den Dingen die wir innerhalb von 11 Monaten in uns pumpen. Sei es auf körperlicher, seelischer oder auf geistiger Ebene.
Somit sollten wir versuchen diesen Monat auf die bestmögliche Art und Weise zu verbringen uns für die kommenden 11 Monate rüsten.

Angefangen bei dem sinnfreien Wort bis zum Essen sind wir in einem Monat des Verzichts, der Selbstdisziplin und Selbsterziehung.

Durch die Dinge von denen wir uns enthalten, (seien sie in normalen Monaten erlaubt oder nicht) haben wir einen viel klareren Kopf und eine nicht so benebelte und gefüllte Sicht auf die Dinge die um uns herum passieren. Somit haben wir durch den Fastenmonat, der nicht nur körperliches Fasten sondern auch geistiges und seelisches Fasten bedeutet, die einmalige Möglichkeit, zusammen mit weit über Milliarde Geschwistern gemeinsam diesen Weg zu gehen und zu teilen.

Nun gibt es einige etwas verbreitete Phänomene unter uns Muslimen, welche sich folgend darstellen:

Nach einem Tag Fasten, welches wir unglücklicher Weise oft nur als ein Fasten des Körpers betrachten, wird zum Fastenbrechen am Abend aufgedeckt, als seien hundert Personen zu Gast und man könne nicht genug nachschieben. Nun stellt sich die Frage, ob das das Richtige ist, und ob uns der Islam mit dem Fastenmonat Ramadan dies lehren will. Ist es nicht eher so, dass wir Genügsamkeit und Verzicht, -auch in der Zeit in der wir nicht aktiv verzichten müssen-, lernen sollten?

Ist es nicht auch eine Art Verschwendung, vor der uns Allah taala im Quran warnt, wenn wir erstens: mehr kochen als wir brauchen und zweitens: mehr essen, als wir müssen um satt zu werden?

„Und seid nicht verschwenderisch; siehe, er liebt die Verschwender nicht.“ (Sure An’âm, 141)

Wo wir auch beim zweiten Phänomen wären, welches ich nicht unerwähnt lassen möchte:
In der Nacht, nach Sonnenuntergang, wenn wir wieder Essen und Trinken dürfen, sollten wir vielleicht die Kraft und auch die Stille und den Segen der Nacht nutzen, um es in der Ibadat (Gottesdienst) zu verbringen,..

„Und unterbrich deswegen in der Nacht deinen Schlaf – vollbringe diese Leistung freiwillig. Es mag sein, dass dich dein Herr dafür zu einem löblichen Rang erhebt.“ (Al-Isra’, 79)
„Ihre Seiten halten sich fern von ihren Betten; sie rufen ihren Herrn in Furcht und Hoffnung an und spenden von dem, was Wir ihnen gegeben haben.“ (As-Sadschda, 16)

..aber stattdessen ist oft etwas anderes zu beobachten.

Wir verbringen die Nacht, die wenigen Stunden die wir nicht verzichten müssen, im Konsum. Die ganze Nacht sind wir wach und damit beschäftigt, zu essen, zu trinken, zu plaudern und quatschen und vieles andere.
Das heißt, dass das Fasten, wovon ich in den ersten Sätzen schrieb -von Körper, Geist und Seele- nur auf die Fastenstunden des einzelnen Tages, und nicht auf den kompletten Ramadan bezogen werden.

Das heißt nicht, dass wir während der Zeit, in dem es erlaubt ist zu konsumieren dies nicht tun sollen – denn wir können uns nichts für verboten erklären, was Allah taala uns für erlaubt erklärt hat – sondern, dass wir auch diese Zeit in Selbsterziehung, Reflexion und in dem Versuch Allah taala -durch den Segen dieses Monats, und durch die unzählbaren Vorteilen, im Gegensatz zu den anderen Monaten im Jahr, die sich für uns bieten-, näher zu kommen als wir es sonst vielleicht tun könnten.

Im Monat Ramadan gibt es wie erwähnt viele Vorteile, die sich bis hin zum Jenseits ziehen.

Abu Hurayrah (möge Allah mit ihm zufrieden sein) berichtete, dass der Gesandte Allahs (Frieden und Segen Allahs auf ihm) sagte: „Wenn Ramadān kommt, sind die Tore des Paradieses geöffnet und die Tore der Hölle geschlossen, und die Teufel sind in angekettet.“ Al-Bukhāri (1899) und Muslim (1079)

In einem von At-Tirmidhî überlieferten Hadîth fragte man den Propheten (Frieden und Segen Allahs auf ihm): „Welches Almosen ist besser?“ Er antwortete: „Ein Almosen im Ramadân.“

Salmân überlieferte, dass der Prophet (Frieden und Segen Allahs auf ihm): „Wer sich [Allâh] in ihm [im Ramadân] durch etwas Gutes nähert, ist wie jemand, der in den übrigen Monaten eine Pflicht erfüllt hat; und wer in ihm eine Pflicht erfüllt, ist wie jemand, der in den übrigen Monaten 70 Pflichten erfüllt hat.“

Dies sind nur drei Beispiele von vielen, in welchen der Prophet (Frieden und Segen Allahs auf ihm) aufzeigte, welchen Wert der Monat Ramadan und somit alle Taten haben, die wir tun.
(Fortsetzung folgt inshaAllah)

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