Eine Erinnerung für anstrengende Zeiten.

Vor kurzem habe ich den Text „Ich bin müde. Ich möchte Sein“ geschrieben. Der Text kam gut an. Ich habe viele Nachrichten von MuslimInnen und Nicht-MuslimInnen erhalten, die die selben Gefühle und Gedanken teilten und teilen.  Dann habe ich mich gefragt, was ich dagegen tun kann. Gegen dieses müde-sein und das erschöpft-sein, und was wohl Gott im Koran zu und über solche Situationen sagt. Ich bin froh darüber, dass ich den Mut hatte es auszusprechen, dass ich kurz nicht mehr konnte und auch nicht mehr wollte. Ich bin aber noch glücklicher darüber, dass ich den Koran um eine Lösung und um Aufklärung bat, und er sie mir gab, welches ich nun mit euch teilen möchte. 

Es ging darum, dass Angriffe, Beleidigungen in der Gesellschaft gegenüber MuslimInnen immer mehr steigen und somit auch die Trauer und evtl. und verständlicherweise auch die Wut. 

Gott sagt klar im Koran 3:186, dass MuslimInnen an ihrem Gut und mit sich selber, also durch Angriffe, Beleidigungen etc. an sich selbst geprüft werden. Er erwähnt sogar explizit die „verletzenden Äußerungen“ gegenüber den MuslimInnen. Kurz darauf rät er als Reaktion darauf mit: Sabr und Taqwa. Also damit, dass der Mensch aktiv geduldig sein soll. Gott spricht nicht davon, dass still über sich ergehen zu lassen und in seinem Kämmerchen zu sitzen und darauf zu warten, dass es „besser“ wird, wie viele Sabr, also Geduld übersetzen würden. Sabr bedeutet viel mehr noch weiter und vor allem auch gegenüber den diskriminierenden Menschen vorbildhaft und standhaft in seiner Arbeit für das Gute weiterzuarbeiten und gegen den Wind zu halten, mit Taqwa, also gottesfürchtig und verantwortungsbewusst für MuslimInnen und die Gesellschaft in der man lebt! Gegenprovokationen oder gar Angriffe helfen wenig und das lehnt der Koran klar ab! 

Gott sagt klar im Koran 6:33/34, dass Er sehr wohl weiß, dass das Getane und das Gesagte von diskriminierenden und rassistischen Menschen  einen traurig machen und es weh tut. Gott ist einfühlsam und verständnisvoll – Er vergisst nicht, Er verschließt nicht die Augen, Er redet nicht klein. Doch auch hier, nach der Erwähnung vieler Lasten gegenüber der MuslimInnen ruft Er zur Geduld auf. Standhaft und friedlich sollen die MuslimInnen mit solchen Situationen umgehen und sich von vorbildhaften, islamischen Verhalten nicht abbringen lassen. Obwohl viele Menschen gegen Gott selbst arbeiten und Ihn „hassen“ ist er der Allvergebende und gibt den Menschen immer noch, was sie brauchen. Gott und der Prophet dienen uns also hier als Model. Wenn Gott und der Prophet weiterhin gut und vergebend sein konnten und Gott es ist, wieso nicht wir auch? 

15:95-99 spricht er von einem Gefühl das ich sehr oft in solchen Situationen habe. Die Beklommenheit der Brust! Unglaublich. Auch hier noch einmal Trost, Verständnis. Gott weiß, dass du leidest. Doch er schenkt dir Trost im Gebet und im Niederwerfen! Was bedeutet das? Gott ruft zum Niederwerfen auf? Also, überdenke deine Situation! Bist du wirklich so schwach? Oder definierst du das Wort schwach nur nicht im koranischen Kontext? Ist ein Mensch, der den Trost im Niederwerfen vor Gott findet, und sich nur vor Ihm niederwirft wirklich schwach? Schöpfe deine Kraft von Ihm, und setz dich weiter ein für das Gute und den Frieden! 

Gott rät klar dazu, sich nicht  provozieren zu lassen 25:63, 4:140, 6:68, in dem man in einem Kreis in dem es einem zu viel wird einfach kurz oder ganz den Raum verlässt um Streit zu verhindern, und er gibt klar vor nicht zu provozieren und nicht niveaulos zu werden! Er sagt klar und deutlich, dass man sich zurück halten soll, nicht beleidigend werden soll und sich nicht lustig machen soll  6:108. 

Auch im Leben des Propheten finden wir zahlreiche Beispiele in denen der Prophet geduldig, gutmütig und immer vorbildhaft auch mit schwierigen, beleidigenden Personen umgegangen ist. Was mich beeindruckt hat, ist die Macht der Worte, die zur damaligen Zeit verbreitet war. Man hat seinem Unmut mit Worten Ausdruck verliehen und ist so aktiv geworden um auf Ungerechtigkeiten aufmerksam zu machen. Durch Dichtung zum Beispiel. Auch heute, vielleicht besser als nie zuvor, ist dies möglich! 

Wichtig ist, schwach und stark, hoch und niedrig für sich neu zu definieren. Sich nicht schwach oder als Opfer zu fühlen oder anzusehen, denn das ist man nicht als aktiver Mensch der sich immer und überall für das Gute einsetzt mit seinen eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten! Ein Muslim ist ein Mensch, der für das Gute einsteht. Aktiv! Wie Gott es auch Ayyoub befohlen hat: steh auf, tu etwas, komm zu dir! Du bist ein Muslim! 

Die Prüfung kommt nie allein. Sie kommt immer mit der Stärke

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert