Die Hundert gibt es doch.

Die Hundert gibt es doch.

„Das Kind ist aus hundert gemacht.
Das Kind hat
hundert Sprachen
hundert Hände
hundert Gedanken
hundert Weisen zu denken
zu spielen und zu sprechen.

Hundert, wieder hundert, Weisen zuzuhören
zu staunen und zu lieben
hundert Freuden
um zu singen und zu verstehen
hundert Welten zu
entdecken
hundert Welten zu erfinden
hundert Welten zu träumen.

Das Kind hat hundert Sprachen
doch es werden ihm neunundneunzig geraubt.
Die Schule und die Bildung
trennen ihm den Kopf vom Körper.

Sie bringen ihm bei
ohne Hände zu denken
ohne Kopf zu handeln
ohne Freude zu verstehen
ohne Sprechen zuzuhören
nur Ostern und Weihnachten zu lieben und zu
staunen.

Sie tragen ihm auf
die Welt zu entdecken, die schon entdeckt ist
und von hundert
rauben sie dem Kind neunundneunzig.
Sie sagen ihm
dass das Spielen und die Arbeit
die Wirklichkeit und die Phantasie
die Wissenschaft und die Vorstellungskraft
der Himmel und die Erde
die Vernunft und der Traum
Dinge sind, die nicht zusammen gehören.

Sie sagen also, dass es die 100 nicht gibt.

Das Kind sagt:
Und die Hundert gibt es doch.“

Loris Malaguzzi, Reggio Emilia 1985

Raubt den Kindern nicht ihre Seele!
Lasst sie sein, was und wer sie sein möchten.
Lasst sie „Sein!“

Die Liebende.

Die Liebende.

„Das ist mein Fenster. Eben
bin ich so sanft erwacht.
Ich dachte, ich würde schweben.
Bis wohin reicht mein Leben,
und wo beginnt die Nacht?

Ich könnte meinen, alles
wäre noch Ich ringsum;
durchsichtig wie eines Kristalles
Tiefe, verdunkelt, stumm.

Ich könnte auch noch die Sterne
fassen in mir; so groß
scheint mir mein Herz; so gerne
ließ es ihn wieder los

den ich vielleicht zu lieben,
vielleicht zu halten begann.
Fremd, wie niebeschrieben
sieht mich mein Schicksal an.

Was bin ich unter diese
Unendlichkeit gelegt,
duftend wie eine Wiese,
hin und her bewegt,

rufend zugleich und bange,
daß einer den Ruf vernimmt,
und zum Untergange
in einem Andern bestimmt.“

(Rainer Maria Rilke – Band 1 S. 621-622)

Ich sah einen Regenbogen.
Zuletzt davor als Kind.
Das Erste, was mir in den Sinn kam war,
dass ich es teilen möchte – mit Dir.
Und der Genuss dessen nicht vollkommen ist – ohne Dich.

Dass ich drüber laufen möchte,
in die seelenruhige Welt die auf der anderen Seite wartet,
aber nicht allein.
Mit (Dir).

Wohl dem.

Wohl dem.

„Wohl dem, der frei von Sorgen lebt,
Mit goldenen Schätzen auf weitem Besitz,
Den das Prasseln des Regens nicht kümmert
Und nicht das Brechen der Bäume im Wald.

Wohl dem, der niemals gekannt hat
Die Mühsal der hungrigen Jahre,
Einen Vater, grau von Kummer und Tränen,
Eine Mutter, die verlassen weinte.

Aber wohl dem, der durchmessen hat
Den schweren Weg der Mühen und des Kampfes,
Doch aus seines Lebens Not
Stufen bis in Gottes Nähe baut.“

-OscarWilde – ‚Klagelied ertöne – doch siege das Gute.‘

Ruhige Seele.

Ruhige Seele.

‚Oh du ruhige Seele! Kehre zurück zu deinem Herrn wohlzufrieden und mit (Allahs) Wohlwollen. So schließ` dich dem Kreis Meiner Diener an. Und tritt ein in Mein Paradies.‘ [89:27-30]

Oh mein Herr, du sprichst über die ruhige Seele über die Ruhe der Seele, welche meine sucht.
Lass uns zu den ruhigen Seelen gehören.
Sowohl im Dies- als auch im Jenseits.
Erlege unserer Seele nicht mehr auf, als sie zu tragen vermag.
Auf Dich allein ist mein, unser Vertrauen.
So schütze unsere Herzen und unsere Seelen vor Leid und Schmerz und lass Dein unendliches Licht über sie kommen.
Oh Herr, nimm den Menschen, welche uns immer nur mit einem Wort ein Lächeln ins Gesicht zaubern können niemals ihr Lächeln und gebe ihnen umso mehr Gründe dies zutun.
Oh Allah, trenne uns nicht von Menschen, die uns Dir näher bringen. Die unserer Seele gut tun.
Wie Heilung, auf deren Kommen wir gar nicht mehr gehofft hatten.
Und beschütze diese Menschen, in allem was sie tun.
Oh Allah. Der Eine. Der Ewige.
Die Stille der Nacht ist es wieder, die mich besucht und deine Worte kommen mir in den Sinn.
Gewähre auch meinen Geschwistern in Kriegsgebieten eine stille, friedvolle Nacht.
Wie schmerzvoll ist es, dass unsere Leiden ihre Wünsche sind.
Lass uns zu den Dankbaren gehören, oh mein Herr, zu dem Glückseligen.
Mein einziger Freund und Helfer.
Lass uns zu den ruhigen Seelen gehören!

_Lasst mich zurück. Zurück in die Unbeschwertheit und Gedankenfreiheit , in welcher ich Gottes Werk voll Seelenruhe genießen, Ihn lobpreisen konnte.

Amin! Erhöre.